Ist Inflation das größte Risiko für Investoren oder möglicherweise sogar die Deflation? Hervorragende Fragen! Viele Sparer und Anleger dürften derzeit dazu neigen, Erstgenanntes zu präferieren. Immerhin liegt die Teuerungsrate inzwischen hierzulande bei über 4 %. Ein hoher Wert, auch historisch gesehen.
Allerdings könnten wir uns alle irren, wie eine Starinvestorin jetzt mutmaßt. Für sie sei nicht Inflation die größte Baustelle. Nein, sondern wirklich die Deflation. Riskieren wir einen Blick auf diese gewagte These. Sowie darauf, was Foolishe Investoren davon mitnehmen sollten.
Cathie Wood: Deflation statt Inflation im Auge behalten Wie du dir vielleicht in Anbetracht der brisanten These gedacht hast, ist es Cathie Wood, die diese Meinung vertritt. Auch die bekannte, unternehmensorientierte Investorin verschließt natürlich nicht ihre Augen vor der aktuellen Ausgangslage. Nein, sondern sie sieht ebenfalls die Inflation auf einem hohen Niveau. Trotzdem sieht sie, laut Aussagen, die sie gegenüber Bloomberg getätigt hat, die Deflation als größere Baustelle.
Dabei sieht sie einige Treiber, die wir als Belastung kennen sollten. Zum einen sieht sie die künstliche Intelligenz als einen solchen deflationären Bereich. Hier würden die Kosten in jedem Jahr um 68 % pro Jahr abnehmen, was eine solche Entwicklung sei. Ähnliche Tendenzen sehe sie in den Bereichen der DNA-Sequenzierung oder auch der Robotik, der Energiespeicherung und der Blockchain-Technologie. Fortschritt würde demnach den Weg für eine solche Deflation ebnen.
Was sollte man als Investor jetzt glauben? Ganz ehrlich: Es ist natürlich die Perspektive, die man wählt. Im Endeffekt erkennen wir, dass Inflation derzeit einige und viele allgemeine Märkte trifft. Mit einer potenziellen Baustelle für größere Konzerne und deren Bewertungen. Cathie Wood als unternehmensorientierte Investorin achtet jedoch auf Innovation. Dass sie KI, Blockchain, DNA-Sequenzierung und Tech als ihre Spielwiese aussucht, ist daher bezeichnend. Hier könnte Deflation definitiv eine größere Rolle für Investoren spielen. Allerdings schafft das innovative Chancen, wenn die Kostenbasis für solche Gadgets konsequent sinkt.
Reminder für unternehmensorientierten Ansatz Die Aussagen von Cathie Wood über Inflation und Deflation sind für mich daher vor allem eines: Ein Reminder dafür, dass wir als Foolishe Investoren einen unternehmensorientierten Ansatz wählen sollten. Es gibt gewisse Bereiche und Unternehmen, die davon bedroht sein könnten. Oder sogar von Neuheiten profitieren. Starke Marken könnten ebenso stärker performen, da von ihnen in Zeiten der Inflation eine solide Preissetzungsmacht ausgeht. Ebenfalls ein relevanter Faktor.
Im Endeffekt sind beides Begriffe, die einen erweiterten Kontext benötigen. Wie die breiten Märkte reagieren, ist natürlich eine andere Frage. Aber gerade, was unternehmensorientiert passiert, ist das Eigentliche, das für Investoren stets relevant ist.
Der Artikel „Hauptrisiko für Investoren nicht Inflation, sondern Deflation“ ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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