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HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN IM FOKUS: Wird der Umbau endlich Früchte tragen?

Veröffentlicht am 12.06.2019, 09:51
Aktualisiert 12.06.2019, 09:55
HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN IM FOKUS: Wird der Umbau endlich Früchte tragen?
HDDG
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SDAXI
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HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Wandel der Medienbranche macht dem Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck (4:HDDG) seit Jahren zu schaffen. Hinzu kommen die aktuellen Konjunkturrisiken. Das SDax (SDAX)-Unternehmen enttäuschte die Anleger unlängst mit seinem vorsichtigen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr, der Aktienkurs rutschte in den vergangenen Monaten immer weiter in den Keller. Aus Expertensicht stimmen aber zumindest die langfristigen Perspektiven des Maschinenbauers. Was bei den Baden-Württembergern los ist, wie Analysten Heideldruck einschätzen und wie sich die Anteilsscheine entwickelt haben.

DAS IST LOS IM UNTERNEHMEN:

Die Heidelberger haben schwierige Jahre hinter sich und kämpfen mit der sinkenden Nachfrage nach Druckmaschinen. Das Traditionsunternehmen befindet sich mitten in einem großen Umbau. Investitionen in die digitale Transformation sollen es für die zahlreichen Herausforderungen der Zukunft fit machen.

Da kommt es gerade recht, dass sie mit dem langjährigen Vertriebspartner Masterwork einen neuen Ankeraktionär bekommen haben, der weitere finanzielle Mittel bereitstellt. Die Chinesen beteiligten sich über eine Kapitalerhöhung an Heideldruck und halten nun etwa 8,5 Prozent der Anteile. Möglicherweise könnte demnächst noch ein weiterer strategischer Investor hinzukommen, deutete Unternehmenschef Rainer Hundsdörfer kürzlich an. Konkreter wurde er jedoch nicht.

Ein geplanter Zukauf platzte dagegen: Eigentlich wollte Heidelberger Druckmaschinen mit der Übernahme der MBO-Gruppe sein Angebot bei der Weiterverarbeitung digital gedruckter Produkte ausweiten. Doch im Mai untersagte das Bundeskartellamt die Transaktion wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken.

Ungeachtet dessen will Hundsdörfer das Portfolio und neue Geschäftsmodelle weiterhin auf die Segmente Digital und Verpackung ausrichten, etwa mit der Übernahme des Mainzer Start-ups Crispy Mountain, das eine Software-Plattform für Druckereien anbietet. Das soll die Umstellung der Heidelberger auf cloudbasierte Lösungen beschleunigen.

Die Ziele für das Geschäftsjahr 2018/2019 hatte das Unternehmen aufgrund eines guten letzten Quartals noch erreicht. Allerdings bekam Heideldruck die sich eintrübende Konjunktur zu spüren und verzeichnete beim Auftragseingang ein leichtes Minus. Letztlich sorgten der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die weiterhin unklaren Folgen des Brexit für einen vorsichtigen Ausblick. Für 2019/2020 prognostizierte das Unternehmen, dass sich Umsatz und Profitabilität in etwa auf Vorjahresniveau bewegen dürften. Die mittelfristigen Wachstumsziele würden sich zudem verzögern.

Unterdessen ist bei Heideldruck auch personell Bewegung drin: Der langjährige Finanzvorstand Dirk Kaliebe wird das Unternehmen zum 30. September verlassen. Ein Nachfolger ist bislang noch nicht gefunden.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Experten trauen Heideldruck durchaus zu, die Wende zum Positiven zu schaffen. Das werde jedoch noch Zeit brauchen. Von den insgesamt zehn im dpa-AFX-Analyser gelisteten Experten sprechen sich jeweils fünf dafür aus, die Aktie zu kaufen oder zu halten. Eine Verkaufsempfehlung gibt aktuell keiner der Analysten ab. Mit 2,08 Euro liegt das durchschnittliche Kursziel fast 70 Cent über dem aktuellen Wert der Papiere.

In den letzten Wochen gab es gleich eine ganze Reihe aktueller Studien, die sich näher mit dem Druckmaschinenspezialisten befasst haben. Nach Vorlage der endgültigen Zahlen zum vierten Geschäftsquartal beließ Hans-Joachim Heimbürger seine Einschätzung auf "Buy". Der Experte vom Analysehaus Kepler Cheuvreux hielt fest, dass die finalen Kennziffern den vorläufigen Eckdaten weitgehend entsprochen hätten. Ähnlich sehen das auch Eggert Kuls vom Analysehaus Warburg Research sowie Sven Diermeier von Independent Research. Er erachtet die Strategie des Managements nach wie vor für sinnvoll, sieht deren Monetarisierung aber verzögert.

Richard Schramm von der britischen Bank HSBC kürzte seine Schätzungen indes nach dem "enttäuschenden Ausblick" für 2020 deutlich und stufte das Unternehmen von "Buy" auf "Hold" ab.

DAS MACHT DIE AKTIE:

Investoren haben momentan wenig Grund zur Freude. Seit Jahresbeginn haben die Anteilsscheine von Heidelberger Druckmaschinen knapp 12 Prozent an Wert verloren. Deutlich finsterer sieht es auf Jahressicht aus: In den vergangenen zwölf Monaten steht sogar ein Verlust von mehr als der Hälfte zu Buche.

Derzeit kostet die Aktie der Heidelberger nur noch knapp 1,40 Euro. Seit dem Mehrjahreshoch von über 3,60 Euro Anfang Oktober 2017 ist sie damit weit entfernt. Langfristig sieht es noch schlechter aus; die Digitalisierung der Medien und andere Faktoren lasteten nicht nur auf der Nachfrage nach Druckmaschinen, sondern auch auf dem Kurs: Seit den Höchstständen um die Jahrtausendwende haben die Papiere rund 98 Prozent verloren. An der Börse ist das Unternehmen aktuell rund 426 Millionen Euro wert.

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