Valneva (WKN: A0MVJZ)-Aktionäre erlebten in den letzten Monaten eine Achterbahnfahrt. Grund waren immer wieder britische Negativmeldungen. Zunächst sagte das Land eine Impfstoff-Bestellung ab und veröffentlichte schließlich eine Booster-Studie, die eher irreführend als zweckmäßig war. Doch diese Zwischenrufe konnten Valnevas Erfolg bisher nicht stoppen.
1. Valneva mit positiver Booster-Studie
Heute stieg die Valneva-Aktie in Paris gleich um 16,19 % (16.12.2021). Grund war die Ergebnisveröffentlichung einer eigenen Booster-Impfstoff-Studie. Anders als in der vorherigen britischen Untersuchung wurde den Teilnehmern bei dieser sieben bis acht Monate nach der ersten eine zweite Impfung gegeben. Sie führte zwei Wochen später und im Vergleich zu den Werten vor der Auffrischung zu einer Antikörpertiter-Erhöhung um das 42- bis 106-Fache. Im Vergleich zu den Ergebnissen zwei Wochen nach der Grundimmunisierung stieg ihre Zahl um das Vierfache.
In der Phase-1/2-Studie erhielten 77 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren eine niedrige, mittlere oder hohe VLA2001-Dosis der Auffrischungsimpfung. Valneva beobachtete jedoch bei allen Dosierungen einen ähnlich hohen Antikörperspiegel.
„Wir freuen uns sehr, unsere ersten Booster-Daten vorlegen zu können, die bestätigen, dass VLA2001 die Immunität bei Teilnehmern, die VLA2001 als Erstimpfung erhielten, signifikant verstärkt, und zwar unabhängig von den anfänglichen neutralisierenden Antikörperspiegeln zum Zeitpunkt der Boosterung. Bei inaktivierten, adjuvantierten Impfstoffen ist eine Auffrischung mehrere Monate, in der Regel sechs oder mehr Monate, nach der Erstimpfung in der Regel wirksam. Unsere Teams arbeiten fleißig an den Zulassungsanträgen für die fortlaufende Überprüfung, damit wir unseren Impfstoff schnell einsetzen und sicherstellen können, dass er die Menschen erreicht, die ihn brauchen“, so Valnevas medizinischer Leiter Juan Carlos Jaramillo.
Valneva wird die Seren der Studienteilnehmer auch auf Kreuzneutralisation gegen bedenkliche Varianten wie Omikron überprüfen. Das Unternehmen plant Anfang 2022 eine weitere Booster-Impfstoff-Studie. Bei dieser erhalten die Teilnehmer sechs Monate nach der Erstimpfung eines anderen Herstellers oder nach einer Covid-Infektion eine VLA2001-Booster-Impfung.
Darüber hinaus plant das französische Unternehmen die Veröffentlichung weiterer Booster-Daten aus seiner Phase-III-Studie Cov-Compare.
2. Valneva vor weiteren Impfstoff-Bestellungen
Valneva befindet sich nach Aussagen des CEOs Thomas Lingelbach zudem mit mehreren Ländern in Liefervertragsverhandlungen. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal 2022 in der Europäischen Union (EU) mit einer Impfstoff-Zulassung. Parallel dazu strebt es eine Zweitimpfungsgenehmigung an. Die EU hat bereits bis zu 60 Mio. und Bahrain 1 Mio. VLA2001-Dosen bestellt.
3. Moderna (NASDAQ:MRNA) liefert zusätzlichen Impfstoff
Die EU konnte mit Moderna (WKN: A2N9D9) die kurzfristige Lieferung von 10 Mio. zusätzlichen Dosen noch im Dezember 2021 für Deutschland vereinbaren. Im ersten Quartal 2022 kommen weitere 25 Mio. Dosen hinzu. In Deutschland wurde die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen unterschätzt, weshalb Biontech (NASDAQ:BNTX) (WKN: A2PSR2)-Impfstoff derzeit knapp ist.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Moderna.
Motley Fool Deutschland 2021