Die vergangenen Jahre waren für BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) alles andere als einfach. Umsatz und Gewinn sind immer weiter nach unten gedriftet und haben den Aktienkurs mit sich in die Tiefe gerissen. Im letzten Geschäftsjahr musste sogar zum ersten Mal seit Jahren ein Verlust verbucht werden. Natürlich hat da die Pandemie ihre Hände im Spiel, aber letztendlich hat sich damit der lange Abstieg weiter fortgesetzt. Angesichts dieser Zahlen lag die Vermutung nahe, dass BASF von der Erfolgsschiene abgekommen ist.
BASF ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt
In den vergangenen Monaten hat BASF aber eindrucksvoll bewiesen, dass man wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Denn die Zahlen für das erste Quartal haben es in sich. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 % auf 19,4 Mrd. Euro gestiegen und der Gewinn je Aktie hat sich sogar auf 1,87 Euro fast verdoppelt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Ebit), eine Kennzahl, auf die BASF sich gerne verlässt, ist um 42 % gestiegen.
Angesichts dieser sehr starken Zahlen hat BASF auch gleich die Prognose für das Gesamtjahr kräftig angehoben. Demnach wird nun ein Anstieg des Ebit vor Sondereinflüssen auf 5,0 bis 5,8 Mrd. Euro erwartet. Bisher ist man noch von einem Wert zwischen 4,1 und 5,0 Mrd. Euro ausgegangen.
Umsatz und Gewinn schmelzen seit Jahren dahin
Bis BASF aber wieder an seine Rekordwerte herankommt, muss noch einiges passieren. Schaut man sich die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre an, zeigt sich ein klarer Abwärtstrend. Im Geschäftsjahr 2011 hat BASF noch ein Ebit vor Sondereinflüssen von mehr als 8,4 Mrd. Euro ausgewiesen. In den darauffolgenden Jahren driftete der Wert dann langsam immer weiter nach unten. Der vorläufige Tiefpunkt, wenn man das durch die Pandemie verzerrte Ergebnis des letzten Jahres außer Acht lässt, wurde 2019 erreicht. Bis dahin ist der Wert auf nur noch 4,2 Mrd. Euro gefallen.
Seit 2011 hat sich der Gewinn auf dieser Basis also halbiert! Gleichzeitig ist auch die Eigenkapitalrendite immer weiter gesunken. BASF hat also das Kapital der Aktionäre von Jahr zu Jahr weniger effizient eingesetzt. Die Dividende dagegen ist jedes Jahr weiter gestiegen. Nur in diesem Jahr wurde die Dividende aufgrund des Verlustes im letzten Geschäftsjahr nicht erhöht und stattdessen auf Vorjahresniveau stabil gehalten. Für jede Aktie hat man wie im vergangenen Jahr 3,30 Euro bekommen. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 65,52 Euro (Stand: 24.06.2021) ergibt das eine Rendite von 5 %. In der aktuellen Niedrigzinswelt ist das ein sehr attraktiver Wert.
Günstige Bewertung könnte weitere Kursanstiege begünstigen
Insgesamt ist BASF aus meiner Sicht nicht zu hoch bewertet. Denn offenbar wächst das Unternehmen wieder kräftig und in diesem Jahr dürfte zum ersten Mal seit Jahren der Gewinn wieder ansteigen. Wenn das obere Ende der Prognose von 5,8 Mrd. Euro vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen erreicht werden sollte, würde man schon wieder in die Nähe des Ergebnisses von 2019 kommen.
Damals hat BASF ein Ebit vor Sondereinflüssen von knapp 6,3 Mrd. Euro erzielt. Der Gewinn je Aktie lag damals bei 5,12 Euro. Damit könnte der Gewinn je Aktie in diesem Jahr vielleicht 4,70 Euro erreichen. Damit würde das Kurs-Gewinn-Verhältnis aktuell bei günstigen 14 liegen. Wenn BASF den Wachstumskurs beibehalten kann, könnte das auch den Aktienkurs weiter in die Höhe treiben.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021