Die Fresenius-Aktie (WKN: 578560) erscheint vielen Investoren mit Sicherheit nicht zu teuer. Derzeit beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf einen Wert von unter 10. Zudem gibt es über 3,5 % Dividendenrendite und auch andere Bewertungen spiegeln diese Ausgangslage wider.
Jedoch sagt ein Analyst: Auf einem Aktienkurs von über 26 Euro trauen wir dem Gesundheitskonzern nicht nur kein weiteres Kurspotenzial zu. Nein, sondern wir sehen eher die Option, dass die Aktie bis auf 25 Euro einbrechen sollte.
Warum, wieso, weshalb? Das wollen wir heute mit Blick auf die Analyse bezogen auf die Fresenius-Aktie (ETR:FREG) herausfinden. Kleiner Spoiler: Altbekannte Probleme sind es auch dieses Mal, die der Analyst problematisiert.
Fresenius-Aktie: Nur 25 Euro?!
Warburg Research und der federführende Analyst sprechen vom besagten Kursziel von 25 Euro bei der Fresenius-Aktie. Das liegt in etwa 4 % unter dem aktuellen Kursniveau. Entsprechend könnte es sogar noch weiter bergab gehen, wenn deren Einschätzung eintritt.
Aber warum? Die Analysten sprechen davon, dass Fresenius weiterhin unter Medical Care leide. Der Markt gehe davon aus, dass der DAX-Gesundheitskonzern ohne seine Dialyse-Tochtergesellschaft besser aufgestellt sei. Jedoch sei es nach Ansicht der Analysten gar nicht so einfach, die bestehende Beteiligung zu verkaufen, weshalb es weiteren Pessimismus geben könnte.
An der Situation bei der Fresenius-Aktie könnte sich daher womöglich kurzfristig nichts verändern. Auch die frei werdenden Mittel durch einen Verkauf, die die Bilanz aufbessern könnten, fehlten derzeit und den Analysten fehlt die entsprechende Perspektive. Solange diese Baustellen nicht gelöst sind, gibt es offenbar für Warburg Research keinen Grund, um optimistischer zu sein.
Viel Pessimismus
Da mag etwas dran sein. Bei der Fresenius-Aktie ist Medical Care ein unbestreitbarer Belastungsfaktor. Wir als Investoren wissen das natürlich. Ein Verkauf ist auch nicht so einfach und gut möglich, weil die Bewertungen vergleichsweise gering sind. Zuletzt hat sich außerdem anhand einer Personalie abgezeichnet, dass die börsennotierte Tochtergesellschaft eine Baustelle bleibt.
Trotzdem bleibt für mich die Frage relevant, ob die Fresenius-Aktie aus einer langfristig orientierten Perspektive heraus nicht schon genug abgestraft worden ist für die jetzige Bewertung. Bilanz und Medical Care mögen Baustellen sein, für die jedoch durchaus mittelfristige Lösungen gefunden werden könnten.
Der DAX-Gesundheitskonzern hat auf diesem Bewertungsmaß ein durchaus attraktives Renditeprofil. Das kann man sich durchaus näher ansehen. Oder vielleicht auch warten, bis die Aktie wirklich auf 25 Euro fällt. Wenn sie dann günstig oder fair bewertet erscheint, wäre das vielleicht ein Abstauberlimit.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2022