Von Senad Karaahmetovic
Der S&P 500 konnte die vergangene Woche trotz unerwartet guter Arbeitsmarktdaten am Freitag im Plus abschließen. Steigende Renditen machten der Wall Street nur kurz zu schaffen. Ihre anfänglichen Verluste konnten sie rasch wieder wettmachen.
Und auch am Montag zeichnet sich zunächst ein freundlicher Start in den Handelstag ab. Gespannt blicken die Marktteilnehmer nun auf die Bekanntgabe der Inflationsdaten am Mittwoch. Außerdem werden sich im Laufe der Woche noch drei Fed-Mitglieder zur Geldpolitik äußern.
Das sagen die Top-Strategen der Wall Street zu den Aussichten für US-Aktien in den nächsten zwei Wochen.
Michael Wilson von Morgan Stanley (NYSE:MS): "Die Rally am Aktienmarkt war stark und lässt die Anleger glauben, dass die Baisse vorbei ist und bessere Zeiten bevorstehen. Für Entwarnung, nur weil die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat, ist es unserer Meinung nach aber noch zu früh. Die nächste Abwärtsbewegung könnte erst im September einsetzen, wenn sich unsere These vom negativen operativen Leverage besser in den Gewinnschätzungen widerspiegelt. Angesichts der überzogenen Bewertungen denken wir jedoch, dass der beste Teil der Rallye vorbei ist."
Mislav Matejka von JPMorgan (NYSE:JPM): "Wir halten das Chance-Risiko-Verhältnis für Aktien bis zum Jahresende für gar nicht so schlecht. Erst kürzlich hatten wir argumentiert, dass wir uns jetzt in einer Phase befinden, in der schwache Datensätze als positiv angesehen werden können, was zu einer Kehrtwende in der Geldpolitik führt, und dass sich der Abschwung als weniger tiefgreifend erweisen könnte als befürchtet."
Scott Chronert von Citi: "Der Markt hat sich in diesem Jahr zu Recht auf eine Mischung aus makroökonomischen Risiken und Einflussfaktoren konzentriert. Je näher der Zeitpunkt rückt, zu dem eine Rezession überstanden ist, desto eher bieten die längerfristigen Wachstumsprofile, die mit vielen Themen einhergehen, einen gewissen Performancevorteil, vor allem nach den Bewertungskorrekturen in diesem Jahr. Ein neues Trading-Umfeld jenseits der aktuellen Sorgen mag bedeuten, dass aktienspezifische Bewertungskatalysatoren enger an die Fundamentaldaten gebunden sind".