Von Sam Boughedda
Investing.com – Die Berichtssaison war zwar nicht so schlimm wie zunächst befürchtet, zeigte aber Risse in den Fundamentaldaten der Unternehmen, so die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) am Donnerstag.
"Die EPS-Korrekturen haben sich weiter nach unten verschoben, sodass das EPS für 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ~8 Dollar auf ~222 Dollar gesenkt wurde", schreiben die Experten in einer Mitteilung an ihre Kunden.
Sie fügten hinzu, dass die steigenden Kapitalkosten ein Hauptproblem für Unternehmen bleiben, denn eine wachsende Zahl von Small Caps, die besonders empfindlich auf höhere Zinsen reagieren, haben die steigenden Zinskosten als einen wichtigen negativen Einfluss für ihre Margen genannt.
"Auch wenn die Bilanzen der Large Caps bisher gesund sind, könnten die Small Caps und der private Sektor eine wesentliche Verschlechterung durch höhere Zinsen erfahren. Damit einher geht das Risiko, dass diese Probleme letztlich auf die Large Caps in Form von Nachfrageverlusten, geringeren Margen und/oder Abschreibungen von Vermögenswerten/Kreditverlusten durchschlagen", so die Fachleute weiter.
JPMorgan erwartet für 2023 weiterhin ein EPS von 205 Dollar und geht davon aus, dass die Gewinnerwartungen auch in der zweiten Jahreshälfte hoch bleiben.
"Wir sind überzeugt, dass die Gewinnerwartungen für das zweite Halbjahr 2023 weiterhin mit negativen Faktoren wie hohen Arbeitskosten, steigenden Kapitalkosten und dem Risiko eines Nachfragerückgangs behaftet sind", so die Analysten abschließend.