Von Senad Karaahmetovic
Der JPMorgan-Aktienstratege Marko Kolanovic ist der Auffassung, dass die Tail-Risiken nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen zum Verbraucherpreisindex für Juli nachlassen.
Der Aktienmarkt ist in der vergangenen Woche in Reaktion auf die schwächeren Inflationszahlen auf Verbraucherebene kräftig gestiegen. Es mehren sich die Anzeichen, dass der Gipfel der Inflation bereits hinter uns liegt. Für Kolanovic unterstreicht dies den Eindruck, dass "die hawkishe Haltung der Fed ihren Höhepunkt erreicht hat und eine weiche Landung immer wahrscheinlicher wird."
"Die Aussicht auf eine Rezession in Europa ist immer noch sehr präsent, aber solange die USA und China weiter wachsen, sollte dies zu verkraften sein", schrieb Kolanovic gestern in einer Kundenmitteilung.
Die Ökonomen von JPM (NYSE:JPM) erwarten, dass die Inflation im zweiten Halbjahr weltweit auf unter 5 % fallen wird.
"Die Zuversicht, dass der Inflationsdruck nachlässt, ergibt sich aus dem Abgleich der Details der VPI-Berichte vom Juli mit einer Reihe von Meldungen, die den Wegfall zweier wichtiger Inflationsimpulse bestätigen. Erstens ist der Anstieg der globalen Öl- und Agrarrohstoffpreise zu einem kurzfristigen disinflationären Rückenwind geworden. Zum anderen hat sich der Anstieg der Kerngüterpreise abgeschwächt", fügte Kolanovic hinzu.
Der Stratege bekräftigte erneut seine bullische Sicht auf den USD und auf Rohstoffe, wobei letztere "eine Gelegenheit zum Ausbau des Engagements" bieten.