Warren Buffett, das Orakel von Omaha, gilt vielen Value-Anlegern immer noch als Vorbild. Besonders der starke Verfall von Growth-Aktien lässt die Stimmen seiner Jünger wieder aufleben.
Die Risiken an den Finanzmärkten nehmen zu. Besonders der Ukraine-Konflikt sorgt für tiefe Falten auf der Stirn.
Die Börsenlegende Warren Buffett scheint dies aber mit einer gewissen Gelassenheit zu sehen. Mit seinen 91 Jahren hat er bereits viele Krisen miterlebt und das Investment-Konglomerat Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) erfolgreich durch alle geschifft.
Eines seiner beliebtesten Sprichwörter lautet: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Und genau dieses Zitat könnte auch in der jetzigen Situation ein Anstoß sein, um über seine Investment-Allokation nachzudenken.
Anleger verkaufen Aktien im Panikmodus
Derzeit verkaufen viele Anleger, getrieben von Panik, ihre Aktien. Sie nehmen Risiken aus ihren Portfolios und bauen Cashbestände auf oder investieren sie in vermeintlich sichere Bereiche. Grundsätzlich ist dies ein nachvollziehbarer Schritt, um sich kurzfristig vor Kursverlusten zu schützen.
Langfristig sollte man jedoch den Wiedereinstieg nicht verpassen. Schließlich können die Aktienmärkte schnell in eine andere Richtung drehen, sofern sich die geopolitische Lage entspannt.
Warren Buffett: Fallende Aktienkurse als Chance
Wenn viele Anleger Aktien verkaufen, dann fallen ihre Preise und mit ihnen fällt auch meist die Bewertung. Man bekommt also mehr Aktien für das gleiche Geld oder bezahlt für die gleiche Menge an Aktien entsprechend weniger.
Wer langfristig orientiert ist, für den kann eine Krise eine gute Einstiegschance bedeuten. Wichtig dabei ist, dass man in krisenresistente Geschäftsmodelle investiert, die ein langfristiges profitables Wachstum versprechen.
Die Inflation zieht an
Dass sich Aktien als Wertspeicher erwiesen haben, belegt die Geschichte nur zu gut. Schließlich handelt es sich bei Aktien um Anteile am Produktivkapital. Und mit ihm kann man sich relativ gut gegen eine Inflation schützen.
Die Inflation nimmt dabei derzeit stärker zu, als viele es geglaubt haben. Nicht zuletzt wird die Krise in der Ukraine den Trend befeuern.
Explodierende Ölpreise sowie eine immer stärkere Isolation Russlands vom Welthandel wie auch der Zusammenbruch der Wirtschaft in der Krisenregion werden mittelfristig inflationstreibende Faktoren sein.
Wer auf Geld setzt, der sollte also langfristig zu den Verlierern gehören. Aber was ist mit den Anlageklassen Gold oder dem Bitcoin?
Zum Thema Gold lässt sich sagen, dass das gelbe Edelmetall keine laufende Verzinsung einbringt. Zwar lässt sich feststellen, dass der Goldpreis in Krisenzeiten stärker gefragt ist und auch langfristig das Papiergeld schlägt, die Aktie jedoch nicht.
Bei dem Bitcoin fehlt noch eine gewisse Vergleichsbasis, da dieser erst eine relativ junge Geschichte besitzt. Grundsätzlich weist der Bitcoin eine nur geringe Korrelation zu anderen Assetklassen auf. Es zeigt sich aber auch, dass der Bitcoin mit seiner hohen Volatilität ein Risiko-Produkt ist.
Warren Buffett und sein Partner Charlie Munger gelten als Kritiker des Bitcoin. Munger bezeichnete Kryptowährungen als eine Geschlechtskrankheit.
Was bei Berkshire Hathaway passiert
Die Strategie von Berkshire Hathaway ist derzeit recht leicht durchschaubar. Mit über 140 Mrd. US-Dollar an Cash und kurzfristigen Investments in US-Staatsanleihen ist eine hohe Liquidität vorhanden wie bei fast keinem anderen Unternehmen. Man wartet also auf attraktive Gelegenheiten.
Letzte Investments zielten auf den Öl- und Gassektor ab – eine Wette, die bei den derzeit rasenden Ölpreisen aufgeht.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2022