Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

K+S Aktie: Das Warten hat sich gelohnt

Veröffentlicht am 09.07.2022, 07:59
Aktualisiert 09.07.2022, 08:06
K+S Aktie: Das Warten hat sich gelohnt
SDFGn
-

Die Aktie von K+S (ETR:SDFGn) (WKN: KSAG88) hatte einen beeindruckenden Lauf. Noch vor zwei Jahren konnte man sie für 5 bis 10 Euro erwerben. Im April kostete sie mehr als 30 Euro, in der Spitze sogar 36 Euro. Trotz der guten Zahlen, die den Anstieg durchaus untermauerten, hielt ich es im für ratsam, auf eine Abkühlung zu warten. Die ist nun gekommen – was nun für einen Einstieg spricht.

Der gewaltige Jahresgewinn von K+S ist nicht der wichtigste Aspekt Der erste Blick der Anleger fällt natürlich auf die Bewertungskennzahlen. Bei K+S läuft es operativ richtig gut. Die Preise für Düngemittel sind explodiert, während die Kosten nur moderat steigen. Chemische Düngemittel sind weitaus energieintensiver als die durch Bergbau gewonnenen Alternativen, die K+S bietet.

Damit dürfte der Umsatz in diesem Jahr hochprofitabel auf deutlich über 5 Mrd. Euro anschwellen. Bei einer Marktkapitalisierung von gut 4 Mrd. Euro sprechen wir hier von einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,8 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis im Bereich von gerade einmal 2,5.

Nimmt man den Kehrwert davon, dann kommt man bei vollständiger Gewinnausschüttung auf eine jährliche Rendite von 40 % – wenn K+S das Gewinnniveau halten kann. Gleiches gilt, wenn K+S einbehaltene Gewinne entsprechend rentabel einsetzen kann.

Da Investoren an der Börse ihren Blick nicht nur auf die aktuellen Zahlen fixieren, sondern gelegentlich auch weit in die Zukunft blicken, kommt es natürlich genau darauf an: Kann K+S den aktuellen Rückenwind in die Zukunft retten oder müssen wir mit starken Gewinneinbrüchen rechnen in den kommenden Jahren?

Die Börse kalkuliert mit starken Gewinneinbrüchen K+S wird bei Kursen um 20 Euro (7. Juli) wie eine Wertfalle gehandelt. Gründe dafür gibt es einige und die meisten davon haben mit Russlands Krieg zu tun. – Erstens könnte es Russland gelingen, neue Absatzwege zu schaffen, um die Düngemittel-Exporte wieder hochzufahren. Der Angebotsengpass würde sich etwas entspannen, die Preise sinken. – Zweitens könnten die reduzierten Erdgaslieferungen dazu führen, dass K+S seine Produktion in Deutschland einschränken muss. – Drittens könnten Krieg und Inflation dazu führen, dass die Annahme der steigenden Nachfrage nach Kalidünger über den Haufen geworfen wird.

Insgesamt muss man wohl davon ausgehen, dass der Düngemittelmarkt sich in den kommenden Jahren auf die eine oder andere Weise einpendeln wird. Zum einen erfolgen weltweit Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten. Dabei spielt auch der Lithium-Boom eine Rolle, bei dessen Gewinnung Düngemittel als Nebenprodukt anfallen. Zum anderen werden Landwirte nach Wegen suchen, den Dünger effizienter einzusetzen oder auf Alternativen auszuweichen.

Der aktuelle Reibach im Kerngeschäft von K+S wird folglich sein Ende finden.

Wie K+S sich stabilisieren möchte K+S scheint ein gutes Risikomanagement zu betreiben. Der Erdgasbedarf bis Ende 2024 ist schon fast komplett am Terminmarkt abgesichert. Für CO2-Zertifikate ist sogar bis 2026 vorgesorgt.

Auch die steigenden Zinsen können K+S nicht viel anhaben, da fällige Darlehen aus dem Cashflow heraus zurückgeführt werden. Das bedeutet, dass K+S sein Finanzergebnis zukünftig eher noch verbessern kann, zumal die stark verbesserte Bonität für einen günstigeren Zugang zu frischem Kapital sorgt.

Auch die Anstrengungen, durch gezielte Investitionen in die Effizienz der Standorte und der Logistik die Nachhaltigkeit zu steigern und die Kostenbasis zu senken, sollten K+S robuster machen, falls sich die Absatzbedingungen verschlechtern sollten.

Da der expandierende kanadische Standort mit besonders niedrigen Produktionskosten glänzt, wird K+S darüber hinaus etwaige Preissenkungen zumindest teilweise durch Volumensteigerungen kompensieren können.

Ebenso wichtig ist, dass K+S sich breiter aufstellen will, um weniger vom Wintergeschäft und Standard-Kalidünger abhängig zu sein. Dazu gehört die Stärkung der Präsenz in asiatischen Märkten, die weitere Erschließung industrieller Anwendungen und der Aufbau von neuen Geschäftsfeldern mit höherem Serviceanteil.

Hier kann man nicht viel falsch machen Das Management nutzt den immensen Barmittelzufluss konsequent, um K+S zukunftsfest zu machen. Künftige Krisen werden das Unternehmen weitaus schwächer treffen. Die Bilanz ist bärenstark und die mittelfristigen Aussichten bleiben – jenseits des Erdgas-Risikos – gut.

Das heißt nicht, dass K+S jedes Jahr einen Milliardengewinn einfahren wird. Aber vieles spricht dafür, dass der diesjährige nicht der letzte sein wird.

Der Artikel K+S Aktie: Das Warten hat sich gelohnt ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.