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Kurssturz bei Lumen: Kerrisdale warnt vor "ernüchternder Realität"

Veröffentlicht am 27.08.2024, 17:21
LUMN
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Investing.com - Lumen Technologies (NYSE:LUMN) musste am Dienstag einen massiven Kurseinbruch von über 10 % hinnehmen. Der Grund: Eine scharfe Kritik von Kerrisdale Capital, einem bekannten Investmenthaus, das offenlegte, die Aktien des Telekommunikationsunternehmens leerverkauft zu haben. Ein Short-Sell, also das Leerverkaufen, ist eine Finanzstrategie, bei der Anleger auf fallende Kurse setzen, indem sie sich Aktien leihen und diese sofort verkaufen, um sie später günstiger zurückzukaufen.

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Inmitten des Sturms steht Lumen Technologies, ein Unternehmen, das in den letzten Monaten eine beispiellose Rally erlebte – der Aktienwert hatte sich in kurzer Zeit um 400 % gesteigert. Doch dieser Höhenflug scheint laut Kerrisdale Capital auf tönernen Füßen zu stehen.

Das Investmenthaus kritisierte in einem Bericht scharf, dass der jüngste Höhenflug der Lumen-Aktien weniger auf soliden Unternehmensdaten, sondern vielmehr auf „aufregenden Schlagzeilen“ und „unangebrachtem Enthusiasmus der Kleinanleger“ beruhe. Kerrisdale argumentiert, dass trotz des Hypes die fundamentalen Probleme von Lumen bestehen bleiben.

Im Mittelpunkt der Kritik steht die finanzielle Stabilität des Unternehmens. Lumen, das in den letzten Jahren mit hohen Schulden und rückläufigen Umsätzen zu kämpfen hatte, versucht verzweifelt, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und modernen Cloud-Diensten wieder auf Kurs zu kommen. Doch Kerrisdale bezweifelt, dass diese Maßnahmen ausreichen werden.

Ein konkreter Kritikpunkt ist die kürzlich verkündete Ankündigung, dass Lumen Verträge im Wert von 5 Milliarden Dollar abgeschlossen hat, um Rechenzentren an sein Glasfasernetz (PCF) anzuschließen. Dieser Schritt soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre KI-Kapazitäten zu erweitern. Zudem gab Lumen bekannt, dass weitere Gespräche über potenzielle Verträge im Wert von 7 Milliarden Dollar geführt werden, die ebenfalls auf den Ausbau von KI-Infrastrukturen abzielen.

Kerrisdale beschreibt diese Ankündigungen jedoch als „verzweifelten Versuch, angesichts sinkender Einnahmen und wachsender Liquiditätssorgen Barmittel zu beschaffen“. Laut dem Investmenthaus wird dieser Deal Lumen in den nächsten Jahren jedoch nur etwa 800 Millionen Dollar einbringen, was im Verhältnis zu den Erwartungen „magere“ 21 Millionen Dollar an jährlichen wiederkehrenden Gewinnen bedeutet.

Besonders schwer wiegt die Behauptung, dass Lumen trotz der Bemühungen um neue Geschäftsfelder wie KI und Cloud-Dienste nicht in der Lage sei, seine grundlegenden Probleme zu lösen. Das Kerngeschäft von Lumen, also die traditionellen Telekommunikationsdienste, verzeichnete im zweiten Quartal einen dramatischen Umsatzeinbruch von 8,6 % – der schlimmste Rückgang in der Geschichte des Unternehmens. Selbst die als Wachstumssegmente deklarierten Bereiche konnten nicht überzeugen: Die Umsätze sanken auch hier um 1,1 %.

Kerrisdale geht sogar so weit zu behaupten, dass Lumen im Vergleich zu seinen technologischen Mitbewerbern deutlich hinterherhinkt. Die Software des Unternehmens sei nicht wettbewerbsfähig, und die Strategie, von älteren Produkten auf moderne Cloud-Dienste umzusteigen, fehlerhaft. „KI ist eine spannende Technologie und es gibt viele überzeugende Möglichkeiten, in dieses leistungsstarke Thema zu investieren. Ein schnell schrumpfendes Telekommunikationsunternehmen mit mangelhafter Software und einer Vergangenheit, in der das Wachstum unterdurchschnittlich ausfiel, gehört nicht dazu“, heißt es in dem Bericht.

Die momentane Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz könnte sich, so Kerrisdale, als flüchtig erweisen. Sobald diese Begeisterung nachlässt, werde die „ernüchternde Realität“ von Lumen wieder in den Vordergrund treten: ein Unternehmen, das mit den Herausforderungen eines sich rasant wandelnden Marktes kämpft und dessen Aktienkurs dann wahrscheinlich wieder sinken wird.

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