Investing.com - Ein mutiger Schritt oder eine überfürsorgliche Vorsichtsmaßnahme? Die renommierte US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hat ihre Kunden aufgeschreckt und eine klare Empfehlung ausgesprochen: Aktien und Bonds sollten in der Gunst der Anleger nicht länger die Oberhand behalten. Stattdessen plädiert das Finanzinstitut für eine Aufstockung von Bargeld- und Goldpositionen.
Die Analysten bei JPMorgan werfen einen kritischen Blick auf die jüngste Aktienrallye und nennen sie "unangebracht". Doch warum? Der Grund liegt in der Sorge um die Anhebung der Schuldenobergrenze, die der Markt offenbar nicht ernsthaft als Risiko betrachtet. Die Verhandlungen seien noch lange nicht abgeschlossen, und es sei höchste Zeit, die Risiken realistisch einzuschätzen.
Denn selbst wenn eine Einigung zustande kommt, erinnern sie die Anleger daran, dass das Chance-Risiko-Verhältnis am Aktienmarkt schlichtweg "schlecht" sei. Als Hauptgründe für ihre Haltung nennen sie das erhöhte Rezessionsrisiko, die überzogenen Bewertungen, die hohen Zinsen und die knappe Liquidität.
"Es besteht nach wie vor eine Divergenz zwischen den Zinsmärkten, die von einer Zinssenkung durch die Fed in diesem Jahr ausgehen, den Aktienmärkten, die diese potenziellen Zinssenkungen als positiv für das Risiko interpretieren, und der eher hawkishen Rhetorik der Fed. Diese Diskrepanz wird sich wahrscheinlich auf Kosten der Aktien schließen, weil Zinssenkungen wahrscheinlich nur bei einem Risk-Off-Ereignis erfolgen werden, und wenn die Zinsen höher bleiben, dürften sie die Aktien-Multiples und die Wirtschaftstätigkeit belasten", schreiben die Experten.
Infolgedessen erhöhten sie die Cash-Allokation der Bank um 2 %, während sie das Exposure in Aktien und Bonds um jeweils 1 % reduzierten.
"Bei den Rohstoffen wechseln wir von Energie (angesichts der Rezessionsrisiken und eines möglicherweise nachlassenden Wachstumsimpulses in China) zu Gold nach dem jüngsten Ausverkauf (aufgrund der Nachfrage nach sicheren Häfen und als Absicherung gegen die Schuldengrenze)", resümierte JPMorgan.