Die Geschäfte des französischen Luxusgüter-Herstellers LVMH (PA:LVMH) laufen glänzend. Im ersten Quartal 2018 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von rund zehn Prozent auf knapp elf Milliarden Euro. Währungsbereinigt hätte der Zuwachs sogar 13 Prozent betragen.
Unter dem Dach von LVMH vereinigen sich vier Bereiche mit insgesamt mehr als 60 Prestige-Marken. Hauptumsatzbringer im Bereich Mode & Lederwaren ist das Label Louis Vuitton. Der Sektor Spirituosen & Weine wird vom weltbekannten Champagner-Hersteller Moet Hennesy angeführt und im Bereich Uhren und Schmuck gehören die Labels Tag Heuer und Ebel zu den Flaggschiffen. Der dynamisch wachsende Bereich Parfüm & Kosmetika wird von der inzwischen auch in Deutschland aktiven Kette Sephora angeführt.
Besonders beliebt sind die Luxusprodukte im Reich der Mitte. Nach einem kleinen Durchhänger in den vergangenen Jahren aufgrund der Antikorruptionsbemühungen der chinesischen Regierung legten die Umsätze zuletzt wieder überproportional zu. Die wachsende Mittelschicht der Chinesen schmückt sich gern mit den Luxus-Gütern der Franzosen. Inwiefern sich die aktuelle Schwäche der chinesischen Währung Renminbi und fallende Kurse an den chinesischen Aktienmärkten negativ auf den LVMH-Absatz im Riesenreich auswirken wird, das bleibt abzuwarten.
Der Erfolg von LVMH schlägt sich in der Bewertung der Aktie deutlich nieder. Getreu der Devise „Qualität hat ihren Preis“ ist die LVMH ambitioniert bewertet.
So liegt das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei fünf, das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 3,4. Für das laufende Jahr beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 23 und die Dividendenrendite beläuft sich auf zwei Prozent.
Wie aus dem Lehrbuch präsentiert sich der Chart der LVMH-Aktie. Seit fast zehn Jahren kennt der Titel, von kurzen Konsolidierungen abgesehen, nur eine Richtung: Gen Norden. Seit Mitte 2016 hat sich der Trend sogar noch beschleunigt. Doch nach den rasanten Zuwächsen der vergangenen zwei Jahren macht die Aktie einen heiß gelaufenen Eindruck. Auf dem aktuellen Kursniveau von rund 295 Euro hat sich der Titel sehr weit von der unteren Kante des langfristigen Aufwärtstrends bei rund 180 Euro entfernt.
Die LVMH-Aktie hat die positive fundamentale Entwicklung vermutlich zu einem Großteil bereits eingepreist. Die Gefahr eines charttechnisch bedingten Rückschlages ist vorhanden. Im Zuge einer deutlichen Konsolidierung des Titels halten wir ein Investment für opportun. Folglich stehen aktuell nur drei von fünf Börsenampeln auf grün.
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Ein Beitrag von Martin Jacobsen.