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Macron/Le Pen-Duell und Fed machen Anleger vorsichtig

Veröffentlicht am 03.05.2017, 18:08
© Reuters. Traders work at their desks in front of the German share price index DAX board in Frankfurt
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Frankfurt (Reuters) - Vor dem möglicherweise entscheidenden TV-Duell im französischen Präsidentschaftswahlkampf haben sich Anleger mit Engagements am Aktienmarkt zurückgehalten.

Außerdem warteten sie am Mittwoch auf Aussagen der Notenbank Fed zur Geldpolitik.

Der Dax übertraf dennoch sein Rekordhoch vom Dienstag um etwa 20 Punkte und stieg auf bis zu 12.532,25 Zähler. Er verabschiedete sich 0,2 Prozent im Plus bei 12.527,84 Stellen in den Feierabend. Der EuroStoxx50 stagnierte bei 3583,31 Stellen. An der Wall Street verloren Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 dagegen bis zu 0,5 Prozent.

"Die US-Wirtschaft steht unter dem Verdacht, trotz guter Ertragskraft der Unternehmen gerade einen Abschwung zu erleben", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Daher würden Investoren sämtliche Äußerungen der US-Notenbank Fed zu diesem Thema auf die Goldwaage legen. In den vergangenen Wochen waren eine Reihe von US-Konjunkturdaten hinter den Erwartungen geblieben. Bislang rechnen Börsianer mehrheitlich damit, dass die Fed den Leitzins nicht antastet, am Abend (20 Uhr MESZ) einen solchen Schritt aber für Juni signalisiert. In dieses Bild passte die überraschend positive Stimmung im US-Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanager-Index stieg auf 57,5 Punkte von 55,2 Zählern.

MACRON UND LE PEN KÄMPFEN IM TV UM WÄHLERSTIMMEN

Mit Spannung warteten Anleger zudem auf die letzte TV-Debatte zwischen dem Europa-Befürworter Emmanuel Macron und der Euro-Kritikerin Marine Le Pen (21 Uhr MESZ). "Sofern Le Pen nicht eindeutig besser abschneidet als ihr Rivale, könnte dieses Kreuzen der Schwerter den Kampf zu Macrons Gunsten entscheiden", sagte Anlagestratege Daniel Lenz von der DZ Bank. Demoskopen sehen den unabhängigen Kandidaten bei der Stichwahl am 7. Mai vorn, die Chefin des rechtsextremen Front National holte in den vergangenen Wochen allerdings auf.

Am Anleihemarkt waren die Optimisten, die auf einen Macron-Sieg und eine raschere Erholung der europäischen Konjunktur setzten, in der Überzahl. Ihre Käufe französischer Anleihen drückten die Rendite der zehnjährigen Titel zeitweise auf ein Vier-Monats-Tief von 0,724 Prozent.

FRESENIUS NACH ZAHLEN AUF REKORDKURS

Beherzt griffen Investoren bei den Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius zu. Sie stiegen auf ein Rekordhoch von 78,69 Euro und schlossen 2,6 Prozent im Plus bei 77,49 Euro. "Offenbar hatten Anleger nicht mit einer erneuten Anhebung der Geschäftsziele gerechnet", schrieben die UBS-Analysten in einem Kommentar.

© Reuters. Traders work at their desks in front of the German share price index DAX board in Frankfurt

Hugo Boss-Papiere warfen Anleger dagegen in hohem Bogen aus ihren Depots. Die Modefirma steigerte zwar Umsatz und Gewinn zum Jahresauftakt. Mit einem Rückgang um 27 Prozent habe das Online-Geschäft aber erneut stark enttäuscht, betonte DZ Bank-Analyst Herbert Sturm. Boss-Papiere gaben 2,9 Prozent nach.

Im Technologie-Index TecDax gehörten Dialog Semiconductor (DE:DLGS) mit einem Kursminus von 2,5 Prozent zu den größten Verlierern. Der Chip-Designer leide unter den enttäuschenden iPhone-Absätzen des Großkunden Apple (NASDAQ:AAPL), sagte Analyst Neil Campling vom Vermögensverwalter Northern Trust. Apple-Aktien verloren an der Wall Street ein Prozent. Andere Zulieferer des US-Konzerns wie AMS oder STMicro gaben bis zu 1,8 Prozent nach.

Die Aktien der "New York Times" stiegen dagegen um mehr als elf Prozent und steuerten damit auf den größten Tagesgewinn seit fünfeinhalb Jahren zu. Dank eines Booms bei den Online-Abos kehrte die von US-Präsident Donald Trump als "Fake News" und "Feind des Volkes" geschmähte Traditionszeitung in die Gewinnzone zurück. Mit 0,11 Dollar je Aktie fiel der Überschuss fast doppelt so hoch aus wie erwartet.

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