Ganz oben auf der Top-Liste des TecDAX stand zuletzt die Aktie des Biotechunternehmens Medigene. Kein Wunder, gab es doch seit längerer Zeit endlich mal wieder positive Nachrichten vonseiten der Martinsrieder. Kommen nun die Bullen zurück? Schauen wir uns das mal gemeinsam an!
Aktuelle Quartalszahlen sind in Ordnung!
Dank der – kürzlich ja sogar noch einmal ausgeweiteten – Entwicklungskooperation mit der amerikanischen bluebird bio konnte Medigene seinen Quartalsumsatz um knapp +20% auf 2,7 Mio. Euro steigern. Zugleich konnte jedoch auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um ca. 20% auf „nur“ noch -3,04 Mio. Euro verbessert werden. Unter dem Strich stand ein Verlust von 3,7 Mio. Euro. Es sieht also ganz danach aus, als ob Medigene schon bald endlich mehr Umsatz als Verlust ausweisen könnte, womit man die vorgelegten Quartalszahlen mit Fug und Recht als in Ordnung bezeichnen kann.
Zumindest geht die Entwicklung in die richtige Richtung, wie die Prognose-Erhöhung durch das Management unterstreicht. Aber auch wenn Analysten und Anleger dies positiv aufgenommen haben, ist das aus meiner Sicht gar nicht so wichtig. Denn Medigene ist bekanntlich ein forschendes Biotechunternehmen – und da gehören hohe Kosten für Forschung und Entwicklung sowie entsprechende Verluste einfach dazu. Wichtig ist hier eher, dass sich die Ausgaben auch lohnen – und dies erkennt man einzig und allein in der Entwicklung der Medikamentenpipeline.
Entwicklung der Medikamentenpipeline wichtiger, greift bluebird bio zu?
Da die Prognose-Erhöhung des Managements auf Fortschritten in der Forschung, besonders was die Entwicklung eines Krebsmedikaments angeht, basierte, kann man jedoch auch hier nicht meckern. Zumal solche Fortschritte gleich in doppelter Hinsicht sehr gut für die Aktie sind. Zum einen nämlich erhöhen sie den fundamentalen Wert des Unternehmens und somit der Aktie. Zum anderen aber steigt dadurch auch die Übernahmephantasie.
Denn schließlich könnte bluebird bio bei anhaltenden Forschungserfolgen schnell auf die Idee kommen, sich das vergleichsweise kleine Martinsrieder Unternehmen komplett einzuverleiben und damit stärker von den Forschungserfolgen zu profitieren. Achten Sie daher als Aktionär auch in Zukunft mehr auf die Entwicklung der Medikamentenpipeline als auf das eigentliche Zahlenwerk, zumal Medigene nach mehreren Kapitalerhöhungen durchfinanziert sein sollte. Entwickelt sich diese nämlich weiterhin positiv, wird es auch die Aktie tun. Noch sind die Bullen aber nicht zurück!
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Ein Beitrag von Sascha Huber.