Es klingt ein bisschen paradox: Aber ich möchte gleichzeitig mehr und weniger auf die Dividende setzen. Beziehungsweise auf Dividendenaktien, die im Zentrum eines solchen Ansatzes stehen. Vielleicht hältst du mich verrückt. Hmm, könnte sein, so paradox wie das klingt.
Allerdings habe ich mir trotzdem einen Ansatz überlegt, der beides berücksichtigen könnte: ein Mehr, was die Dividende angeht. Aber auch ein Weniger. Riskieren wir heute einen Blick darauf, wie man beides über einen Kamm scheren kann. Beziehungsweise, welches Gedankenspiel dahintersteckt.
Weniger Dividende: Fokus bei einem anderen Ansatz Grundsätzlich habe ich bei der Auswertung meines Depots eines erkannt: Es lohnt sich für mich mehr, in Wachstumsaktien zu investieren. Mit Blick auf die vergangenen Jahre, die ich investiere, erkenne ich, dass ausschüttende Aktien nicht einmal ein Fünftel meiner Gesamtrendite eingebracht haben. Oder anders gesagt: Quantitativ hat sich die Dividende für mich nicht gelohnt.
Wachstumsaktien sind hingegen deutlich erfolgreicher gewesen. Für mich gibt es daher nur eine logische Konsequenz: Ich verzichte zukünftig stärker auf die Dividende. Zumindest, was meinen persönlichen Ansatz, die Analyse und den Research angeht, gibt es einen attraktiveren Fokus: Wachstumsaktien.
Dahinter steckt außerdem, dass ich als Investor noch jung bin, notfalls auch Jahre und Jahrzehnte Zeit habe, selbst eine Korrektur auszusitzen. Allerdings bin ich überzeugt, dass Innovation und spannende Megatrends stärkere Renditen nach sich ziehen. Dafür bin ich bereit, die Dividende ein Stück weit zu opfern.
Aber: Auch in gewisser Weise mehr Trotzdem investiere ich auch mehr in die Dividende. Das wiederum liegt daran, dass ich mir ein Besser-als-Nix-Depot zulege, um Negativzinsen aus dem Weg zu gehen. Aber auch, um einen gewissen Teil der Inflation ausgleichen zu können. Dividendenaktien sind dabei das Mittel der Wahl, um einen soliden Kompromiss über einige Jahre zu erhalten. Gewissermaßen als Cash-Ersatz mit einem moderaten, aber zeit- und risikoloseren Renditepotenzial.
Allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Ich konzentriere mich nicht mehr zu stark auf die Auswahl meiner Dividenden. Beziehungsweise der Dividendenaktien. Der Rückblick hat mir gezeigt, dass die Rendite hier sowieso in Summe und im Vergleich zu Wachstumsaktien weniger wesentlich ist.
Deshalb investiere ich einerseits mehr in die Dividende. Aber mein Fokus verändert sich und geht über zu Wachstumsaktien. Was anfangs paradox und vielleicht ein wenig verrückt klingt, ist es nicht. Im Endeffekt geht es einfach darum, unterschiedliche Ziele zu definieren: eine Alternative zu Cash. Sowie Investitionen für eine maximale Rendite und den bestmöglichen Vermögensaufbau.
Der Artikel Mehr & weniger auf Dividende setzen: Ab jetzt mein Ansatz (aber wie …?) ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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