Von Sam Boughedda
Eine Prognosesenkung für das laufende Quartal und die Warnung vor einem negativen freien Cashflow im nächsten Quartal aufgrund von makroökonomischen Faktoren, Herausforderungen in der Lieferkette und einer rückläufigen Nachfrage ließen die Aktien von Micron Technology (NASDAQ:MU) am Dienstag abstürzen.
Der Umsatz im vierten Quartal werde voraussichtlich am oder unter dem unteren Ende der Spanne liegen, die das Unternehmen in seiner Bilanzpressekonferenz am 30. Juni bekannt gegeben hatte, teilte der Speicherchip-Hersteller mit. Schon damals, als die Schätzung von 7,2 Milliarden Dollar, plus oder minus 400 Millionen Dollar, ausgegeben wurde, lag sie unter der Konsenserwartung.
Im Moment geben die Aktien von Micron Technology um etwa 5 % nach.
Zudem erwartet das Management für das erste Geschäftsquartal einen sequenziellen Abfall der Bit-Auslieferungen, was zu "signifikanten sequenziellen Rückgängen bei Umsatz und Marge" führen dürfte. Für das erste Quartal rechnet Micron außerdem mit einem negativen freien Cashflow.
Durch die steigende Inflation, den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sowie die COVID-Beschränkungen in China wurde die Nachfrage im Halbleitersektor beeinträchtigt. Laut Micron seien außerdem die Lagerbestände bei den Kunden gestiegen, wovor Unternehmen wie AMD (NASDAQ:AMD) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) bereits gewarnt haben.
Die Prognosesenkung kommt am selben Tag, an dem das Unternehmen eine 40 Milliarden Dollar schwere Investition in die Herstellung von Speicherchips in den USA bekannt gegeben hat, die es Micron ermöglicht, die inländische Herstellung von Speicherchips von weniger als 2 % auf bis zu 10 % des Weltmarktes in den nächsten zehn Jahren zu steigern.
In Reaktion auf die heutigen Ankündigungen sagte ein Analyst von Goldman Sachs, dass das "Business Update weitgehend mit unseren kürzlich aktualisierten Schätzungen übereinstimmt". Allerdings räumte er auch ein, dass seine Prognosen für die Bit-Auslieferungen weiter nach unten korrigiert werden könnten.
Jordan Klein, ein Analyst bei der japanischen Investmentbank Mizuho, erklärte: "Ich denke, die Semi-Investoren waren schon auf ein schwaches Schlussquartal bei MU gefasst, das möglicherweise zu einer Verschlechterung der Gewinne führen würde. Aber der NEUE, NEGATIVE DATENPUNKT ist der Ausblick und das Update von MU für das erste Quartal, das eine weitere Eintrübung der Finanzkennzahlen andeutet. Laut MU gehen nicht nur die Auslieferungen, sondern auch die Umsätze und Margen im ersten Quartal deutlich zurück."
"Der größte Schlag in die Magengrube der Bullen-These ist meiner Meinung nach aber die Prognose eines NEGATIVEN FCF für das erste Geschäftsquartal. Viele haben betont, dass MU, so schlecht die Bedingungen auch sein mögen, während des ultimativen Abschwungs Cashflow-positiv bleiben würde. Das ist aber wohl nicht der Fall.".
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