von Robert Zach
Investing.com - Micron (NASDAQ:MU) hat vor "schwächeren Marktaussichten für das Kalenderjahr 2023" gewarnt. Der Chiphersteller will entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. In Reaktion auf die derzeitigen Marktbedingungen kürzt Micron die Produktion von DRAM- und NAND-Wafern um etwa 20 % im Vergleich zum vierten Geschäftsquartal 2022.
Nach Einschätzung von Micron muss das DRAM-Bit-Angebot im Kalenderjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen und das NAND-Bit-Angebotswachstum deutlich unter den bisherigen Schätzungen liegen. Insgesamt dürfte das jährliche Wachstum des DRAM-Angebots nun negativ ausfallen, während das Wachstum des NAND-Angebots im einstelligen Prozentbereich gesehen wird.
Micron arbeitet außerdem an Plänen für weitere Investitionskürzungen.
"Micron unternimmt mutige und aggressive Schritte, um das Wachstum des Bit-Angebots zu reduzieren und den Umfang unseres Bestands zu begrenzen. Wir werden die Bedingungen in der Branche weiterhin beobachten und bei Bedarf weitere Anpassungen vornehmen", sagte Sanjay Mehrotra, Präsident und CEO von Micron.
"Trotz der kurzfristigen zyklischen Herausforderungen sind wir weiterhin zuversichtlich, was die langfristige Nachfrage in unseren Märkten angeht. Langfristig erwarten wir ein Umsatzwachstum in den Bereichen Arbeitsspeicher und Storage, das über dem der übrigen Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) liegt."
Micron Technology-Aktien rutschten nach der Meldung im Handelsverlauf an der Wall Street um mehr als 5 % auf 59,84 Dollar ab. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Kursminus bei dem Speicherchip-Hersteller bereits auf über 37 %. Zum Vergleich: der SOX, der die Wertentwicklung des Halbleitersektors nachzeichnet und Werte wie Marvell (NASDAQ:MRVL), AMD (NASDAQ:AMD), NVIDIA (NASDAQ:NVDA) und Intel beherbergt, gab im gleichen Zeitraum knapp 33 % nach.
Die Halbleiterindustrie befindet sich in diesem Jahr im Auge eines perfekten Sturms aus geopolitischen Turbulenzen, hoher Inflation, Wechselkursschwankungen und Störungen in der Lieferkette. Nach dem Boom während der Corona-Pandemie dämpft dies weltweit die Nachfrage der Unternehmen und Verbraucher nach elektronischen Geräten. Besonders hart hat es den Computermarkt getroffen.