(Stellt im dritten Absatz klar, dass Nissan seinen Sparkurs verschärft, nicht Mitsubishi)
Hamburg, 31. Jan (Reuters) - Der japanische Autobauer Mitsubishi 7211.T ist überraschend in die roten Zahlen gefahren. Sinkende Verkäufe in China, Japan und Südostasien brockten dem Konzern in seinem dritten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember einen überraschenden Betriebsverlust von 6,6 Milliarden Yen (umgerechnet rund 55 Millionen Euro) ein. Analysten hatten mit einem Gewinn gerechnet. Es war der größte Verlust seit mehr als drei Jahren, als ein Betrugsskandal das Unternehmen erschüttert hatte.
An seiner Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2019/20, wonach der Betriebsgewinn um 73 Prozent auf 30 Milliarden Yen fallen dürfte, hielt Mitsubishi jedoch fest. Allein im dritten Geschäftsquartal türmte sich ein Nettoverlust von 14,4 Milliarden Yen. Der Fahrzeugabsatz schrumpfte besonders in China, wo auch andere Hersteller wegen des Handelsstreits mit den USA sinkende Verkäufe verbuchen, sowie auf dem Heimatmarkt in Japan. Auch in Südostasien, wo Mitsubishit traditionell stark ist, lief es schlechter.
Mitsubishis Partner Nissan 7201.T hat bereits mit einer Verschärfung seines Sparkurses auf die Talfahrt im eigenen Geschäft reagiert. Insidern zufolge sollen mehr als 4000 Stellen gestrichen und zwei Werke dichtgemacht werden. "Die Situation ist düster. Es geht um Kopf und Kragen", hatte eine Person aus dem Umfeld der Nissan-Geschäftsleitung zu Reuters gesagt. gehört der Allianz (DE:ALVG) von Nissan mit dem Autobauer Renault RENA.PA an. Die drei Autobauer hatten sich unter dem Druck schlechter laufender Geschäfte jüngst darauf verständigt, den Bund zu erneuern, der seit der Trennung von Carlos Ghosn bröckelt. Der einst gefeierte Manager war im Herbst 2018 von japanischen Behörden festgesetzt und angeklagt worden. Er hatte sich Ende Dezember unter spektakulären Umständen in den Libanon abgesetzt, wo er aufgewachsen ist. Die drei Chefs der Allianz hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, ihre Aufgaben künftig untereinander aufzuteilen. Demnach soll sich Renault auf Europa, Nissan auf China und Mitsubishi auf Südostasien konzentrieren. L8N29Z4WA
(Reportern: Naomi Tajitsu; bearbeitet von Jan C. Schwartz; redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)