Investing.com - Die Aktien von Churchill Capital IV (NYSE:CCIV) (TG:CH20) sind nach der gestrigen Ankündigung des Deals mit Lucid Motors auch am Mittwoch unter Druck geblieben.
Am Mittwochnachmittag gaben die Papiere der für Lucid Motors bereitgehaltenen Unternehmenshülle um knapp 7 Prozent auf 32,85 Dollar nach und sind damit in den letzten zwei Sitzungen um 42 Prozent eingebrochen. Bis vor der Ankündigung des Deals waren die CCIV-Aktien seit 11. Januar um über 470 Prozent gestiegen und erreichten am 18. Februar mit 64,86 Dollar ein Rekordhoch.
"Erst letzte Woche hatte ich angedeutet, dass es keine Überraschung wäre, wenn es zu einer typischen 'Buy the rumor, sell the news'-Reaktion kommen würde“, so Evan Niu, Marktanalyst bei 'The Motley Fool'.
Diese Börsenweisheit besagt, dass positive Gerüchte zu starken Kurssteigerungen führen können. Kommt auf diese Gerüchte später eine entsprechende Meldung, geben die Kurse häufig wieder nach. Besonders bei SPACs war dieses Phänomen in der Vergangenheit häufig zu beobachten.
Auch Bewertungssorgen führten laut Niu wohl zu dem epochalen Ausverkauf. "Bei einem Schlusskurs von rund 57 Dollar (vor der Ankündigung) würde Lucids implizierte Marktkapitalisierung bei unglaublichen 91 Milliarden Dollar liegen und das, obwohl das Unternehmen noch kein einziges Auto ausgeliefert hat", so der Experte.
Im Zuge der jüngsten Korrektur bei der CCIV-Aktie liegt der implizierte Börsenwert von Lucid noch immer bei knapp über 50 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: die Marktkapitalisierung von BMW (DE:BMWG) steht bei 44,1 Milliarden Dollar.
Der US-amerikanische Elektroautobauer Lucid Motors teilte am Dienstag in einer Pressemitteilung mit, dass er mit dem vom ehemaligen Citigroup-Manager Michael Klein betreuten SPAC, Churchill Capital IV, an die Börse geht. Die Übernahme durch CCIV soll im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.
Die Transaktion bewertet das neue Unternehmen mit 11,75 Milliarden Dollar. CCIV bringt 2,1 Milliarden Dollar in bar mit sowie eine vollständig zugesagte PIPE im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar zu 15 Dollar je Aktie, was dem fusionierten Unternehmen eine Gesamtbewertung von 24 Milliarden Dollar bescheren soll.
Mit der PIPE-Transaktion und Barmitteln von Churchill sollen Lucid Motors insgesamt rund 4,4 Milliarden Dollar an Cash zu fließen, teilten die beiden Parteien mit.
Der PIPE-Deal, wo die beteiligten Investoren ihre Anteile für 15 Dollar erhalten, war auch einer der Gründe, warum die CCIV-Aktie in den letzten 24 Stunden so stark unter die Räder gekommen ist. Schließlich verwässert dieser die Anteile der bisherigen CCIV-Investoren.
Sobald der Deal im zweiten Quartal über die Bühne geht, sollten Investoren "dann ihre Aufmerksamkeit von der Fusionsstruktur darauf richten, ob die von Lucid Motors hergestellten Elektroautos in der Automobilindustrie konkurrenzfähig sind", meinte Evan Niu.