Investing.com - Die Aktien von Alibaba (NYSE:BABA) steigen im US-Frühhandel am Montag um 5,7 Prozent, nachdem der Online-Gigant von den chinesischen Aufsichtsbehörden im Rahmen einer Anti-Monopol-Untersuchung mit einer Geldstrafe von 18,23 Mrd. Yuan (2,8 Mrd. Dollar) belegt wurde.
Die in Hongkong gelisteten Aktien von Alibaba schlossen am Montag 6,51 Prozent im Plus.
Morgan Stanley (NYSE:MS) glaubt, dass sich der Markt nach der Rekordstrafe aus der Anti-Monopol-Untersuchung, die eine übermäßige Belastung für den Aktienkurs dargestellt hatte, wieder mehr auf die Fundamentaldaten des Online-Riesen konzentrieren wird, wie CNBC berichtete.
Und Wealthy Securities-Geschäftsführer Louis Tse sagte gegenüber Reuters: "Ich denke, es ist gut für den Aktienkurs, dass die Nachricht nun endlich überbracht wurde und die Sache geklärt ist"
Die chinesischen Regulierungsbehörden hatten im Dezember eine Anti-Monopol-Untersuchung gegen Alibaba wegen Marktmissbrauch gestartet. Konkret ging es darum, dass Händler, die ihre Produkte auf dem Marktplatz verkaufen wollten, die Waren nicht auf anderen E-Commerce-Plattform anbieten durften.
Chinas State Administration for Market Regulation (SAMR) teilte am Samstag mit, dass diese Praxis den Wettbewerb auf Chinas Online-Markt erstickt und "die Geschäftstätigkeit der Händler auf den Plattformen und die legitimen Rechte und Interessen der Verbraucher beeinträchtigt."
Alibaba CEO Daniel Zhang rechnet nach eigenen Aussagen nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft durch die Änderung dieser exklusiven Vereinbarung mit den Händlern.
Zhang zufolge wird Alibaba außerdem neue Maßnahmen ergreifen, um die Eintrittsbarrieren und Kosten für Unternehmen und Händler auf der Plattform zu senken. Der Online-Riese werde außerdem weiter in kleinere chinesische Städte und ländliche Gebiete expandieren, fügte der CEO hinzu.
Joe Tsai, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Alibaba, meinte am Montag gegenüber Journalisten, ihm seien Stand heute keine weiteren Untersuchungen zum Antimonopolgesetz bekannt.
"Wir sind froh, dass wir diese Sache hinter uns lassen können", sagte Tsai.
Allerdings könne es sein, dass Alibaba und andere Unternehmen im Rahmen eines Prüfverfahrens von den Regulierungsbehörden zu Fusionen, Übernahmen und strategischen Investitionen befragt würden, so Tsai.
Ob damit bereits alle weiteren Stolpersteine und Restrisiken für Alibaba und andere chinesische Internetplattformen auf dem Weg zum erfolgreichen Comeback beiseite geräumt wurden, ist jedoch unklar. "Die von der Regierung erlassenen Kartellstrafen gegen große Monopolplattformen sind definitiv nicht das Ende der Fahnenstange - es ist vielmehr ein Anfang", zitierte Reuters Wu Ge, Direktor der Kanzlei Beijing Zhongwen. "Es werden weitere Bußgelder kommen. Das ist ein Trend, der sich in naher Zukunft fortsetzen wird", fügte er hinzu.
Auch die Investmentseite Motley Fool sieht weitere Risiken für Alibaba. Ihnen zufolge sei vor allem die Größe des Gesamtkonzerns ein Dorn im Auge. "Die Wettbewerbsposition, die eigentlich stark ist und für Stabilität und ideale Möglichkeiten einstehen sollte, ist die größte Angriffsfläche. Das ist etwas, das weitere Sanktionen oder zumindest Fokus und ein Ausbremsen der Wachstumsgeschichte fördern könnte", hieß es in einem Artikel, weshalb sie zu größerer Vorsicht raten.
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