Investing.com - Norwegens Wasserstoff-Spezialist Nel (OL:NEL) (TG:DIAG) hat am Donnerstag seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Dabei hat das Unternehmen seinen Umsatz kräftig gesteigert - seinen Verlust im vergangenen Jahresviertel allerdings noch vergrößert. Die Anleger stört das nicht. Um mehr als 13 Prozent jagten sie die Aktie des Wasserstoff-Elektrolyseur-Unternehmens nach oben. Mit 16,20 NOK erreichte Nel ASA den höchsten Stand seit 4. August.
Der Wasserstoff-Spezialist erlöste im dritten Quartal 229 Millionen Norwegische Kronen. Von Investing.com befragte Analysten hatten im Schnitt mit 182,1 Millionen Norwegische Kronen gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einem Anstieg von rund 55 Prozent.
Massiv enttäuscht hat aber das Ergebnis je Aktie. Während Analysten mit einem EPS von minus 0,20 Norwegische Kronen gerechnet hatten, meldete Nel -0,35 Norwegische Kronen, nach minus 0,06 Norwegische Kronen im Vorjahreszeitraum.
So stand am Ende ein negatives EBITDA von 113 Millionen Norwegischen Kronen zu Buche, nach minus 42 Millionen Norwegischen Kronen im gleichen Berichtszeitraum im Vorjahr.
Die EBITDA-Marge ging von -28,5 Prozent auf -49,3 Prozent zurück.
Begründet hat Nel das größer als erwartet ausgefallene negative EBITDA mit dem zunehmenden Preisdruck sowie den steigenden Rohstoff- und Personalkosten. Auch die im dritten Quartal bis zum 30. September angefallenen Kosten für die "Game-changing" Expansion des Werks in Herøya schlugen mit 41,5 Millionen norwegischen Kronen negativ zu Buche.
Der operative Verlust von Nel erhöhte sich von 116,3 Millionen auf 138,9 Millionen Norwegische Kronen.
"Nels Umsätze und Geschäftstätigkeit wurden und werden voraussichtlich weiterhin durch Störungen in der Lieferkette, Reisebeschränkungen und die allgemeine Verlangsamung der Geschäftsaktivitäten infolge von Covid-19 beeinträchtigt", so Nel in der Quartalsmitteilung. "Die Störungen in der Lieferkette und der Anstieg der Rohstoffpreise infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach Covid wirken sich auch auf die finanzielle Entwicklung von Nel aus. Trotzdem hält Nel an seiner Strategie fest und hat seit 2019 zusätzliche Investitionen getätigt, um sich auf das künftige Wachstum vorzubereiten."
Der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals belief sich stabil auf 1,014 Milliarden Norwegische Kronen, ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zum Vorquartal kam es jedoch zu einem kleinen Rückgang.
In der Kasse hatte Nel zum Ende der Berichtsperiode 2,93 Milliarden Norwegische Kronen (Q3 2020 2,54 Milliarden NOK).
Über die Perspektiven sagte Nel, dass das Unternehmen weiterhin umfangreich investieren werde, um seine Führungsposition auf einem wachsenden Markt zu behaupten. Steigende Umsätze dürften nach und nach zu Kostensenkungen und Skaleneffekten führen, was wiederum die Rentabilität erhöhen dürfte.