In diesem Artikel:
- Netflix kann seinen Gewinn je Aktie deutlich steigern.
- Wenn das Unternehmen seine Ziele für das dritte Quartal erreicht, wird es 54 Millionen neue Abonnenten innerhalb von 24 Monaten hinzugewonnen haben.
- Netflix wird zu einem KGV gehandelt, das in den letzten zehn Jahren noch fast nie so tief war.
Die Anleger waren besorgt, dass Netflix einige Abonnenten verlieren könnte, wenn sich die Wirtschaft wieder normalisiert, da die Menschen nun andere Möglichkeiten haben, ihre Zeit zu verbringen und ihr Geld für Unterhaltung auszugeben. Das war bisher nicht der Fall. Schauen wir uns einige Gründe für den Anstieg der Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) auf ein Rekordhoch an und prüfen wir, ob er sich fortsetzen kann oder ob ein Rückschlag bevorsteht.
Netflix profitiert weiterhin vom Streaming-Trend Interessanterweise prognostiziert Netflix für sein drittes Geschäftsquartal einen Zuwachs von 3,5 Millionen Abonnenten. Wenn dieses Ziel erreicht wird, wird Netflix in den letzten 24 Monaten insgesamt 54 Millionen neue Abonnenten gewonnen haben. Insgesamt hat das Unternehmen 209 Millionen Mitglieder, die für das Streaming von Filmen und Serien auf ihren Fernsehern und mobilen Geräten weltweit bezahlen.
Das beeindruckende Abonnentenwachstum führt zu einem ebenso eindrucksvollen Umsatzwachstum. So hat sich der Umsatz von 2016 bis 2020 fast verdreifacht und ist von 8,8 auf 25 Mrd. US-Dollar gestiegen. Netflix bietet nicht nur einen hochwertigen Service, der Zuschauer anzieht, sondern ist auch der Nutznießer bzw. die Ursache für die Verlagerung vom linearen Fernsehen zum Streaming von Inhalten.
Schließlich ist ein Netflix-Abonnement bequemer als ein herkömmliches Kabelabonnement. Die Kabeloption ist mit langfristigen Verträgen, einer aufwendigen Installation, die einen Fachmann erfordert, und einem höheren Preis verbunden. Im Gegensatz dazu kann man sich bei Netflix anmelden und innerhalb von Minuten Inhalte ansehen, und das für weniger als 1 US-Dollar pro Tag. Kein Wunder also, dass der Dienst von Millionen von Verbrauchern in Anspruch genommen wird.
Dieses Wachstum kann sich jedoch noch sehr lange fortsetzen, da Netflix noch immer weniger Aufmerksamkeit von den Zuschauern erhält als das lineare Fernsehen, was die Zeit angeht, in der Inhalte konsumiert werden.
Netflix wächst mit hoher Effizienz Außerdem steuert Netflix sein Wachstum effizient. Das Unternehmen gibt nicht hemmungslos Geld für Inhalte aus. Die Geschäftsleitung prüft, wie hoch die Einnahmen in einem bestimmten Quartal oder Jahr sein werden, und plant die Ausgaben für Inhalte auf der Grundlage dieser Einnahmen, wobei darauf geachtet wird, dass Raum für eine stetige Steigerung des Betriebsgewinns bleibt. Seit Januar 2016 hat sich die Geschäftsleitung das Ziel gesetzt, die operative Gewinnmarge um 300 Basispunkte pro Jahr zu steigern, und bisher hat sie dieses Ziel erreicht (siehe Grafik).
Chart erstellt mit YCharts: Entwicklung der operativen Marge von Netflix seit Q3/2016 bis Q2/2021, jeweils auf 12-Monats-Basis
Ist die Netflix-Aktie jetzt teuer oder billig? Eine häufige Frage stellt sich, wenn eine Aktie auf ein Rekordhoch steigt: Ist die Aktie schon zu teuer, um sie noch zu kaufen? Der entscheidende Punkt bei Netflix ist, dass die Gewinne mit dem Aktienkurs steigen. In den letzten fünf Jahren sind die Gewinne pro Aktie nämlich erheblich gestiegen, von
0,43 US-Dollar im Jahr 2016 über
1,25 US-Dollar 2017,
2,68 US-Dollar 2018,
4,13 US-Dollar 2019 auf
6,08 US-Dollar 2020.
Das bedeutet, dass die Netflix-Aktie, obwohl sie sich auf einem Rekordhoch befindet, zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (63) gehandelt wird, das sich dem günstigsten Niveau der letzten zehn Jahre nähert. Um meine Frage zu beantworten: Netflix ist nicht teuer und angesichts seiner soliden Aussichten kann es von hier aus sicherlich noch weiter nach oben gehen.
Der Artikel Netflix-Aktien auf Rekordhoch – kann das gutgehen? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Dieser Artikel wurde von Parkev Tatevosian auf Englisch verfasst und am 02.10.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Parkev Tatevosian besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.
Motley Fool Deutschland 2021