Die Aktie von Peloton (NASDAQ:PTON) Interactive (WKN: A2PR0M) hat zuletzt massiv an Wert eingebüßt. Binnen Jahresfrist liegt der Verlust bei ziemlich genau 80 %. Für den eigentlichen Senkrechtstarter innerhalb der Pandemie ist das natürlich ein enormer Abverkauf. Sorgen hat es zuletzt um die Intaktheit der Wachstumsthese gegeben, die auf Heimtraining und ein Ökosystem in der digitalen Fitness-Welt basiert.
Allerdings arbeitet das Management am Turnaround. Mithilfe von günstigeren Modellen möchte man einen Mainstream-Markt erreichen beziehungsweise ausbauen. Aber auch ein anderer Schritt ist jetzt relevant: Offenbar möchte Peloton Interactive seine Kostenstruktur überprüfen lassen. Ob das gute oder schlechte Nachrichten für die Aktie und die Investitionsthese sind, das wollen wir heute etwas näher überprüfen.
Peloton Interactive: Kostenstruktur auf dem Prüfstand! Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Dienstag dieser Woche, dass das Management von Peloton Interactive offenbar die eigene Kostenstruktur überprüfen lassen möchte. Dabei hat man sich Hilfe gesucht. McKinsey soll, so die erste Berichterstattung, bei diesem Vorhaben behilflich sein. Die Gerüchte sind zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels und auch beim Veröffentlichen von Reuters jedoch nicht durch das Management bestätigt.
Möglich erscheint in diesem Zusammenhang auch, dass es personelle Einsparungen gibt. CNBC hat in diesem Kontext ebenfalls einen Vorstoß gewagt und beruft sich auf eine Unterredung, die das Managementteam des US-Unternehmens offenbar geführt hat.
Was an den Gerüchten dran ist, das werden vermutlich die kommenden Tage zeigen. Wichtiger ist jedoch, warum Peloton Interactive an der Kostenstruktur arbeiten möchte. Zum einen dürften günstigere Modelle Anlass genug sein. Aber auch die Wachstumsschwäche, die den Fokus auf ein insgesamt besseres Zahlenwerk und höhere Margen erfordert. Sind das gute Nachrichten für die Aktie, die den Turnaround einläuten?
Ein bisschen … unkreativ Wir sollten diese Neuigkeiten bei Peloton Interactive nicht überbewerten. Aber es ist trotzdem ein Signal, auf das wir natürlich reagieren müssen. Fest steht für mich jedenfalls: Das Arbeiten an der Kostenstruktur sollte nicht die einzige Strategie sein. Nein, sondern es geht im Kern darum, wieder in eine stärkere Wachstumsspur zurückzufinden. Die Kosten hingegen beeinflussen nicht den Absatz oder das Umsatzwachstum, sondern bloß das, was unterm Strich übrig bleibt.
Insofern ist das ein Hilfsmittel, um wieder in die Spur zurückzufinden. Die Probleme beim Wachstum sollten jedoch eine andere Lösung erfahren. Solange die Perspektive nicht klar ist, wie das Management die Herausforderung einer nachlassenden Nachfrage in einer postpandemischen Welt lösen möchte, gibt es bei der Aktie von Peloton Interactive zumindest ein großes Risiko. Ob man den Discount bei einer Marktkapitalisierung von 9,9 Mrd. US-Dollar nutzen möchte, sollte jedenfalls nicht primär mit der Kostenstruktur beantwortet werden.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Peloton Interactive.
Motley Fool Deutschland 2022