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Pharma- und Laborausrüster Sartorius wird optimistischer

Veröffentlicht am 24.07.2018, 09:56
© Reuters.  Pharma- und Laborausrüster Sartorius wird optimistischer
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GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Weil seine Geschäfte mit der biopharmazeutischen Industrie wieder brummen, steigt der Optimismus beim Pharma- und Laborausrüster Sartorius (4:SATG_p). Der Konzern bügelte mit einem unerwartet starken zweiten Quartal den ernüchternden Jahresstart aus und hob seinen Umsatzausblick für den Bereich Bioprocess Solutions und den Gesamtkonzern an. An der Börse nutzten die Anleger die guten Nachrichten gleichwohl für Gewinnmitnahmen.

"Das erste Halbjahr 2018 war insgesamt sehr erfolgreich für Sartorius", resümierte Konzernchef Joachim Kreuzburg am Dienstag in Göttingen. 2018 will das niedersächsische Unternehmen nun seinen Umsatz deutlicher steigern als ursprünglich gedacht. So sollen die Erlöse auf Basis konstanter Wechselkurse um etwa 12 bis 15 Prozent klettern, zuvor hatte Sartorius noch eine Steigerung um etwa 9 bis 12 Prozent angepeilt. An seinen Margenzielen rüttelte der Vorstand indes nicht: Die operative Ertragsmarge soll um rund 0,5 Prozentpunkte steigen nach 25,1 Prozent im Vorjahr.

Die Anhebung der Konzern-Umsatzprognose komme überraschend, kommentierte Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank (DE:CBKG). An der Börse rutschte die Aktie gleichwohl kurz nach dem Handelsstart an das TecDax-Ende, wo sie zuletzt fast 2 Prozent auf 143,5 Euro verlor. Ein Händler verwies darauf, dass die Titel des Pharma- und Laborausrüsters nach ihrem rasanten Anstieg seit Ende Juni nun anfällig für Gewinnmitnahmen seien.

In den vergangenen zwei Monaten hatten sich die Papiere in der Spitze um mehr als 20 Prozent verteuert. Seit Jahresbeginn beträgt das Kursplus gar mehr als 80 Prozent, womit das Sartorius-Papier größter Gewinner im TecDax (TecDAX) ist. Einige Analysten, darunter auch Wendorff, warnten zuletzt jedoch, dass die Aktie inzwischen überbewertet sei.

Mit seinen neuen Umsatzzielen signalisiert der Sartorius-Vorstand aber, dass er auf eine in den kommenden Monaten weiter anziehende Dynamik hofft. Im ersten Quartal hatte noch der starke Euro das Wachstum des Konzerns gebremst. Dieser Effekt hatte im zweiten Quartal aber nachgelassen, weil der Euro etwa zum Dollar wieder nachgab. Für Sartorius sind solche Kursbewegungen bedeutsam, da das Unternehmen in den vergangenen Jahren das US-Geschäft kräftig ausgebaut hat. Die Region Amerika trägt rund ein Drittel der Gesamterlöse bei und entwickelte sich im ersten Halbjahr besonders stark.

In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte Sartorius seine Erlöse um 8 Prozent auf 758,4 Millionen Euro steigern, das war noch etwas mehr, als Analysten erwartet hatten. Negative Wechselkurseffekte herausgerechnet hätte der Anstieg knapp 12 Prozent betragen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich von Januar bis Ende Juni um knapp 10 Prozent auf rund 190 Millionen Euro - auch hier hatten Experten etwas weniger auf dem Zettel. Die operative Marge betrug 25 Prozent (Vorjahr: 24,6). Als bereinigter Gewinn blieben knapp 80 Millionen hängen, nach rund 70 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Rückenwind für die folgenden Monate kommt vom Auftragseingang, der im ersten Halbjahr mit etwa 9 Prozent auf knapp 808 Millionen Euro noch etwas stärker stieg als der Umsatz.

Konzernlenker Kreuzburg zeigte sich zufrieden: Beide Sparten und alle Regionen seien dynamisch gewachsen, wobei der Schwung in der Sparte Bioprocess Solutions sogar noch über den Erwartungen des Managements gelegen habe.

Der Bereich, in dem der Konzern Produkte für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, ist das größte Standbein des Konzerns. 2017 hatte Sartorius hier noch mit einigen Problemen wie etwa Lieferengpässen zu kämpfen. Inzwischen ziehen die Geschäfte wieder an. Der Bereich soll nun im Gesamtjahr im Einklang mit den neuen Konzernzielen wachsen, nachdem der Vorstand ihm zuvor lediglich ein Plus von 8 bis 11 Prozent zugetraut hatte.

Weiter zulegen konnte auch der kleinere Unternehmensteil für Laborausrüstung. Hier gingen die Erlöse im ersten Halbjahr ähnlich stark wie in der Schwestersparte nach oben, wobei die Sparte Lab Products & Services auch zu großen Teilen vom Beitrag des im Frühjahr 2017 übernommenen US-Unternehmens Essen Bioscience profitierte. Commerzbank-Experte Wendorff monierte jedoch, dass sich die Sparte im zweiten Quartal erneut schwächer entwickelt habe als von ihm erwartet.

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