Investing.com - Der italienische Anleihemarkt steuert durch raue Gewässer. Schuld daran ist der Haushaltsplan der italienischen Regierung. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stieg heute auf den höchsten Stand seit März 2014.
So sagte heute ein führender Wirtschaftsexperte der Regierungspartei Lega, dass Italien seine Probleme lösen könnte, indem man eine eigene Währung auferlege. Zu deutsch: wir gehen aus dem Euro, und alle Probleme sind gelöst.
Die Renditen am italienischen Anleihemarkt zogen daraufhin nochmal an. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stieg auf 3,442 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit März 2014. Die zweijährigen Pendants schossen auf den höchsten Stand seit 3. Juni 2018. Auch die Preise für Kreditausfallderivate auf diese beiden Anleihen steigen.
Goldman Sachs (NYSE:GS) schrieb in einem täglichen Marktkommentar, dass Italien aufgrund der fehlgeleitenden Fiskalpolitik eine Herabstufung seines Kreditratings droht, was die Renditen und die Kreditausfallderivate weiter in die Höhe treiben könnte.
Die Differenz zwischen zehnjährige Bundesanleihen und Papieren aus Italien stieg auf 282 Basispunkte. Damit ist der Spread nur noch 8 Basispunkte vom höchsten Stand seit 5 Jahren entfernt.
Auch der italienische Aktienmarkt leidet unter den Haushaltsplänen der Regierung aus Rom. Konnte sich der FTSE MIB gestern zeitweise um 4 Prozent erholen, so musste er zum Handelsschluss alle Gewinne wieder abgeben. Zuletzt verlor der italienische Leitindex 1,36 Prozent auf 20.329 Zähler. Auch im DAX hinterlässt das deutliche Bremsspuren. Der Leitindex fiel zuletzt um 94 Punkte auf 12.244 Zähler.
Geschrieben von Robert Zach