Investing.com -- Rolls-Royce-Aktien (LON:RR) rutschten am Dienstag im Handelsverlauf in London ab. Der Grund: Die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hat den Triebwerkshersteller auf den Status "Negative Catalyst Watch" gesetzt. Ihr zufolge dürfte der neue Chef des Unternehmens im nächsten Jahr eine Warnung bezüglich der finanziellen Leistungsfähigkeit aussprechen.
In einer Kundenmitteilung schreiben die Analysten, dass der neue CEO Tufan Erginbilgic die Investoren auf "weitere Umstrukturierungen oder Maßnahmen zur Verbesserung der Bilanz" vorbereiten dürfte, wenn er im Februar vor den Aktionären spricht. Weiter heißt es, dass Erginbilgic wahrscheinlich auch einen schwächer als erwarteten freien Cashflow und eine langsamer als erwartete Erholung der Triebwerksflugstunden ansprechen werde.
Erginbilgic wird im Januar die Leitung des britischen Triebwerksherstellers übernehmen und den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Warren East ablösen.
Der Aktienkurs von Rolls-Royce ist innerhalb der letzten zwölf Monate um fast 25 % gesunken. Hintergrund ist die Sorge der Anleger um das Tempo der Erholung der Luftfahrtindustrie von der Pandemie.
Erst im November meinte East, dass Rolls-Royce nach wie vor gut positioniert sei, um möglichen Gegenwind für den Sektor zu bewältigen. So habe das Unternehmen beispielsweise 2 Milliarden Pfund (1 Pfund = 1,2286 Dollar) an Schulden zurückgezahlt, die während der COVID-19-Krise aufgenommen worden waren.
Darüber hinaus bekräftigte das Unternehmen sein Jahresziel, das einen leicht positiven freien Cashflow, ein geringes bis mäßiges Umsatzwachstum und eine Gewinnmarge vorsieht, die in etwa dem Ergebnis des letzten Geschäftsjahres von 3,8 % entspricht.
von Scott Kanowsky