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ROUNDUP 2: Covestro will Gewinn hoch halten - Analyst hält mehr für möglich

Veröffentlicht am 01.03.2022, 13:12
Aktualisiert 01.03.2022, 13:15
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(Neu: Details zum Ausblick im 7. und 8. Absatz)

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoff-Konzern Covestro (F:1COV) blickt nach einem außergewöhnlich starken Jahr 2021 zuversichtlich in die Zukunft. Jedoch dürften der wachsende Wettbewerb im Geschäft mit harten Kunststoffen und die steigenden Energiekosten das Ergebnis belasten. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern von einer hohen Nachfrage. Nach einem Gewinnsprung sollen Aktionäre eine Rekorddividende erhalten.

Covestro will 3,40 Euro je Anteilsschein ausschütten nach 1,30 Euro im Vorjahr. Zudem will der Dax-Konzern binnen zwei Jahren eigene Aktien für rund 500 Millionen Euro zurückkaufen. Der zuletzt im Sog schwacher Börsen unter Druck geratene Aktienkurs stieg am Dienstag um 0,55 Prozent auf 47,47 Euro. Auf dieser Basis ergibt sich eine Dividendenrendite von rund sieben Prozent.

Covestro profitiert von einer hohen Nachfrage nach Hart- und Weichschaum-Vorprodukten. So werden die Kunststoffe von Covestro in zahlreichen Produkten verarbeitet, etwa Matratzen, Autositze, aber auch für Isoliermaterial in Kühlschränken sowie für Häuserfassaden verwendet. Andere Substanzen - sogenannte Polycarbonate - werden für Autoscheinwerfer und Handy- oder Laptop-Gehäuse genutzt. Lacke, bei denen Covestro die Grundstoffe (NYSE:XLB) liefert, sollen Autos und Möbel etwa kratzfest machen.

Teilweise kam Covestro mit der Produktion nicht mehr hinterher, so groß war die Nachfrage. Dabei spielten auch Produktionsausfälle in der Branche eine Rolle, auch bei Covestro. All das trieb die Verkaufspreise in die Höhe. "Wir (waren) über weite Strecken des Jahres 2021 praktisch ausverkauft", sagte Finanzchef Thomas Toepfer laut Mitteilung.

Der Umsatz stieg 2021 im Jahresvergleich um rund die Hälfte auf 15,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) vervielfachte sich auf knapp 3,1 Milliarden Euro und lag damit in der Mitte der zuletzt im Herbst angehobenen Prognosespanne des Unternehmens. Unter dem Strich verdiente Covestro mit 1,6 Milliarden Euro ein Vielfaches des Vorjahreswertes. Dabei leistete auch das von DSM (NASDAQ:ABMD) übernommene Geschäft mit nachhaltigen Beschichtungsharzen einen Beitrag.

Für das neue Jahr kalkuliert Covestro-Chef Markus Steilemann mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro. Davon sollen im ersten Quartal 750 bis 850 Millionen Euro erzielt werden.

Dass erst einmal kein weiteres Jahreswachstum des operativen Gewinns avisiert wird, liegt auch an weiter steigenden Energiekosten. Diese stiegen für Covestro 2021 um zwei Drittel und dürften im laufenden Jahr um weitere 50 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zulegen. Zudem betonte Finanzchef Toepfer einen erwarteten schärferen Wettbewerb bei Polycarbonaten.

Daher dürfte der Gewinn des Segments Performance Materials rund um das Massengeschäft mit Standard-Polycarbonaten, Standard-Urethankomponenten sowie Basischemikalien fallen. Im Segment Solutions & Specialties dürfte das operative Ergebnis hingegen deutlich steigen. Dieses umfasst sechs Einheiten: Maßgeschneiderte Urethankomponenten, Beschichtungen und Klebstoffe, Technische Kunststoffe, Spezialfolien, Elastomere sowie Thermoplastische Polyurethane. Hier bietet Covestro Spezialprodukte und maßgeschneiderte Lösungen an, bei denen höhere Gewinnmargen möglich sind als bei Standardprodukten.

Beim Mittelzufluss im Tagesgeschäft, dem Free Operating Cashflow, sollen im laufenden Jahr 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro erzielt werden, was am oberen Ende ein wenig mehr wäre als die 1,43 Milliarden im Jahr 2021.

Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan (NYSE:JPM) betonte in einer Studie, dass der Gewinn 2021 zwar etwas unter den Erwartungen liege, Covestro aber einen besseren Jahresstart anpeile als gedacht. Zudem könnte sich der Gewinnausblick für das Gesamtjahr als zu niedrig erweisen, sollten die Verkaufspreise ihr hohes Niveau halten können. So würde sich laut Covestro auf Basis der Gewinnmargen vom Januar ein operatives Jahresergebnis von rund 3,3 Milliarden Euro ergeben.

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