Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

ROUNDUP: Autobauer Renault fasst wieder Fuß - Aktie zieht an

Veröffentlicht am 18.02.2022, 10:46
© Reuters.
DE40
-
BMWG
-

BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der in den vergangenen Jahren kriselnde französische Autobauer Renault SA (PA:RENA)hat 2021 dank Sparprogramm und steigender Preise verlorenen Boden gutgemacht. Trotz des Chipmangels und eines weiteren Verkaufsrückgangs konnte Vorstandschef Luca de Meo am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris bessere Zahlen vorlegen als von Analysten gedacht - und auch die weiteren Aussichten überzeugten. Die Aktie legte deutlich zu und konnte auch weitere Branchenwerte stützen.

Das Papier der Franzosen stieg am Vormittag in Paris bis auf gut 38 Euro. Das war ein Hoch seit April vergangenen Jahres. Zuletzt notierten die Papiere noch 1,84 Prozent im Plus bei 37,01 Euro. Vor zwei Monaten war der Anteilsschein noch für fast zehn Euro weniger zu haben. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts legte am Freitag um 0,3 Prozent zu. Weitere Auto-Aktien wie Mercedes-Benz und BMW (DE:BMWG) lagen gut ein Prozent im Plus, während Dax und EuroStoxx 50 nur leicht über dem Vortagesschluss notierten.

Nach einem Rekordverlust von 8 Milliarden Euro im Corona-Jahr 2020 - die Pandemie hatte hausgemachte Probleme verstärkt - konnte Renault 2021 wieder einen Gewinn von unter dem Strich 888 Millionen Euro vorweisen. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 1,66 Milliarden Euro nach einem Betriebsverlust von 337 Millionen Euro im Vorjahr. Die entsprechende Marge erreichte 3,6 Prozent. Eigentlich hatte de Meo erst wieder für 2023 eine Profitabilität von mehr als 3 Prozent versprochen.

In diesem Jahr sollen es nun mindestens 4 Prozent Rendite werden. Die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr und die Aussichten für 2022 übertrafen die Schätzungen von Analysten. De Meo war 2020 angetreten, um die schwächelnde Rendite bei den Franzosen wieder auf Vordermann zu bringen. Im vergangenen Jahr spielten ihm dabei steigende Preise, die Konzentration auf margenstarke Segmente und der scharfe Sparkurs in die Karten.

"Wir haben unsere finanziellen Ziele für 2021 weitgehend übertroffen - trotz des Einflusses von Halbleiterknappheit und steigenden Rohmaterialpreisen", sagte der Manager laut Mitteilung. Finanzchefin Clotilde Delbos bezeichnete das Abschneiden als weiteren Schritt in der Erholung des Autobauers.

Der Renault-Konzern hat 2021 weltweit 2,7 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge verkauft, das waren 4,5 Prozent weniger als im von Corona-Lockdowns belasteten Jahr 2020. Das war unter anderem auf die Probleme mit der Halbleiterversorgung zurückzuführen - zuletzt hatte Renault von dem Wegfall von einer halben Million Einheiten gesprochen. 2022 rechnet der Konzern damit, wegen der Chipknappheit rund 300 000 Autos weniger zu produzieren als unter normalen Umständen, was vor allem die erste Jahreshälfte betreffen werde.

Trotz gesunkener Autoverkäufe stieg jedoch der Umsatz um 6,3 Prozent auf 46,2 Milliarden Euro, insbesondere weil die Verkaufspreise stiegen und sich Renault mehr auf margenträchtigere, teurere Modelle konzentriert. In der gesamten Branche sorgt eine hohe Nachfrage in der Konjunkturerholung bei gleichzeitig knapper Produktion für lange Lieferzeiten und steigende Preise. De Meo hatte zuletzt schon angedeutet, dass er auch in diesem Jahr ein günstiges Preisumfeld erwartet.

Das wieder aufgebesserte Finanzpolster gibt dem Management Zuversicht: Da die selbstgesteckten Ziele vergangenes Jahr übertroffen wurden, fasst der Autobauer eine schnellere Rückzahlung staatlicher Kredite ins Auge, die in der Krise gewährt wurden. Die vier Milliarden Euro sollen statt bis 2024 nun bereits 2023 und möglicherweise bereits im laufenden Jahr zur Gänze getilgt werden, nachdem im vergangenen Jahr bereits eine Milliarde zurückgezahlt wurde, hieß es.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.