Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

ROUNDUP: Puzzelnd durch die Pandemie - Ravensburger stößt an seine Grenzen

Veröffentlicht am 01.02.2022, 14:15
Aktualisiert 01.02.2022, 14:30
© Reuters.

RAVENSBURG (dpa-AFX) - Puzzeln, malen, spielen: Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen damit beschäftigt - und damit den Spielwarenhersteller Ravensburger an den Rand seiner Kapazitäten gebracht. "Wir konnten diese Nachfrage in großen Teilen bedienen, aber nicht überall", sagte Vorstandschef Clemens Maier am Dienstag in Ravensburg. Unter anderem deshalb sei der Umsatz im Jahr 2021 nur um etwa 1 Prozent auf 636 Millionen Euro gestiegen - nach einem Rekordwachstum von mehr als 20 Prozent im Jahr 2020.

Hoch im Kurs standen vor allem Puzzles: Mehr als 32 Millionen Stück habe Ravensburger im vergangenen Jahr hergestellt - ein Plus von rund vier Millionen gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg die Zahl sogar um rund elf Millionen. Auch "Malen nach Zahlen" war demnach beliebt: Im Jahr 2021 wurden weltweit mit 2,6 Millionen rund doppelt so viele Produkte der Reihe verkauft wie im Vorjahr.

Mit dem Umsatzplus von etwa einem Prozent lag Ravensburger aber deutlich unter dem Schnitt der deutschen Spielwarenbranche. Nach Angaben des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie wuchsen die Umsätze der Branche 2021 um vier Prozent auf fast vier Milliarden Euro. Im Ausnahmejahr 2020 hatte Ravensburger im Vergleich noch ein überdurchschnittliches Umsatzplus verbucht.

Besonders im zweitgrößten Absatzmarkt, den USA, habe es 2021 aber Lieferschwierigkeiten gegeben - auch wegen einer Zusammenlegung mehrerer Logistikstandorte. Der Umsatz sei dort deshalb im Gegensatz zu anderen wichtigen Märkten nicht gewachsen, sondern um 19 Prozent eingebrochen. "Seit Mitte Dezember haben wir diese Probleme aber weitgehend im Griff", sagte Finanzvorstand Hanspeter Mürle. Im Januar 2022 seien alle Aufträge fristgerecht bearbeitet worden.

Um künftig auch mehr Spielwaren herstellen zu können, investiert Ravensburger seit Anfang 2020 bis Ende des laufenden Jahres mehr als 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen schon seine Anlagen in Ravensburg und im tschechischen Policka ausgebaut und mehr als 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Weitere Maschinen für die Produktion seien aber nicht sofort verfügbar, betonte Mürle. Auch Saisonkräfte zur Verstärkung seien aktuell schwer zu bekommen.

Sorgen bereiten dem Unternehmen darüber hinaus gestiegene Kosten für Transport, Energie und Material wie Papier, Pappe und Kunststoff-Granulat. Kunden müssten sich deshalb darauf einstellen, dass Puzzles, Gesellschaftsspiele und Bücher im Schnitt rund fünf Prozent teurer würden, sagte Mürle. "Das trifft alle Produkte."

Laut Vorstandschef Maier will der Spielwarenhersteller trotz dieser Probleme weiter wachsen - vor allem im Ausland. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen deshalb Niederlassungen in Polen und China eröffnet. Man wolle aber daran festhalten, den überwiegenden Teil der Spielwaren selbst herzustellen, sagte Maier. Dazu solle zunächst die Produktion an den Standorten Ravensburg und Policka ausgebaut werden. Mit Prognosen für das laufende Jahr halte man sich zwar zurück, sagte Maier. Man habe aber "durchaus ambitionierte Pläne" für 2022.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.