COURBEVOIE (dpa-AFX) - Der französische Baustoffkonzern Saint Gobain (EPA:SGOB) hat im ersten Quartal wegen schwacher Geschäfte in Europa deutlich weniger umgesetzt. Das kam allerdings nicht überraschend. Die Bau-Märkte leiden schon länger unter dem höheren Zinsniveau, das Bauen teurer macht. Das Saint-Gobain Management ist indes durchaus optimistisch. Der Aktienkurs zog am Freitag deutlich an.
Der Erlös sei im ersten Quartal in Relation zum Vorjahreszeitraum auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf 11,4 Milliarden Euro gefallen, hatte der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss in Courbevoie mitgeteilt. Experten hatten mit einem Rückgang in dieser Größenordnung gerechnet.
Saint-Gobain bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr, auch wenn die Lage an vielen wichtigen Märkten schwierig bleibe. Das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen setzt sich dabei kein Ziel beim Umsatz, will aber bei der Marge im operativen Geschäft einen zweistelligen Wert erreichen.
Zwar seien die Ziele unverändert, doch habe das Management in der Telefonkonferenz zu den Resultaten zuversichtlich geklungen, schrieb Analystin Glynis Johnson vom Investmenthaus Jefferies in einer Studie. Für Anleger dürfte die Äußerung im Mittelpunkt stehen, dass das Schlimmste mit Blick auf die Absatzmärkte vorbei sei.
Die Aktien von Saint-Gobain setzten sich mit einem Plus von 5,5 Prozent auf 74,28 Euro an die Spitze des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. Das Rekordhoch von fast 78 Euro aus dem Jahr 2007 rückt damit näher. Allein 2024 haben die Papiere schon mehr als elf Prozent zugelegt.