PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem schwachen Wochenauftakt ist die Kauflaune am Dienstag an den meisten Börsen in Europa zurückgekehrt. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50), der bereits eine siebenwöchige Gewinnserie hinter sich hat, nahm seine am Montag unterbrochene Bergfahrt wieder auf. Zeitweise stieg er sogar bis auf 3742 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2008.
Auftrieb kam zunächst von überraschend starken Konjunkturdaten. Am Nachmittag halfen zudem ein wieder etwas schwächerer Euro-Kurs sowie neue Hoffnungen auf eine gütliche Einigung im griechischen Schuldenstreit. Mit plus 0,87 Prozent bei 3731,35 Zählern ging der Leitindex der Eurozone schließlich aus dem Handel. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris beendete den Tag mit plus 0,67 Prozent auf 5088,28 Punkte.
Der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX), der vor dem Wochenende erstmals die 7000-Punkte-Marke geknackt hatte, gab hingegen um 0,26 Prozent auf 7019,68 Punkte nach. Kräftig im Plus zeigte sich dagegen erneut der schwer gebeutelte Athex-Index in Athen, der um weitere 3,7 Prozent stieg, nachdem er bereits am Vortag knapp 3 Prozent gewonnen hatte.
In der Eurozone war die Unternehmensstimmung im März auf den höchsten Stand seit vier Jahren geklettert. Der Kurs des Euro (FX1:EURUS) kam am Nachmittag um gut ein Cent von seinem Tageshoch zurück und fiel damit zeitweise wieder unter 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde er bei 1,0924 Dollar gehandelt. Zudem gaben versöhnliche Töne des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in Berlin Hoffnungen in Sachen Schuldenstreit. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, die verbesserte Tonlage sei Voraussetzung für eine Lösung der Krise. Athen will nun der Eurogruppe bis Montag eine Liste mit Reformplänen schicken.
Europaweit war die Bankenbranche Favorit mit plus 1,00 Prozent. So waren die Aktien von Intesa SanPaolo (MILAN:ISP) (ETR:IES) der Top-Wert im EuroStoxx mit plus 3,43 Prozent, gefolgt von den Papieren der Societe Generale (PARIS:SOGN) (PSE:PGLE) (FSE:SGE) und von BNP Paribas (PSE:PBNP) (FSE:BNP), die jeweils um etwas mehr als 2 Prozent stiegen.
Der Rohstoffsektor war Schlusslicht und gab im marktbreiten Stoxx Europe 600 um 1,16 Prozent nach. Das drückte vor allem auf den rohstofflastigen britischen "Footsie". Rio Tinto (ISE:LONDON:RIO) (FSE:RIO1), Anglo American (ISE:LONDON:AAL) (FSE:NGL) oder Glencore (ISE:GLEN) zählten hier zu den größten Verlierern mit jeweils nahezu 2 Prozent Minus. Zudem enttäuschte in London der Baustoffhändler Wolseley (ISE:WOS) (BER:WLY) mit einem Gewinnrückgang im ersten Geschäftshalbjahr. Auch diese Aktie zählte mit einem Abschlag von 2,66 Prozent zu den schwächsten im "Footsie".
In Stockholm standen die Papiere der schwedischen Modekette Hennes & Mauritz (H&M)