PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) hat nach der kleinen Verschnaufpause zur Wochenmitte wieder an seinen jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft. Der Leitindex der Eurozone schloss am Donnerstag 0,47 höher bei 3298,26 Punkten und erreichte damit das Niveau vom Oktober letzten Jahres. Zudem stieg er über die 200-Tage-Linie bei knapp unter 3290 Punkten, die den längerfristigen Trend signalisiert.
Positive Impulse kamen aus den USA. Ende des vergangenen Jahres hatte die dortige Wirtschaft zwar an Schwung verloren. Das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2018 war aber stärker ausgefallen als Analysten erwartet hatten. Im Vergleich zu anderen Industrieländern sei das Wachstum der Wirtschaftsleistung in den USA weiter "sehr solide", sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Auf Monatssicht schaffte der EuroStoxx ein Plus von 4,39 Prozent. Bereits im Januar war das Börsenbarometer um mehr als 5 Prozent in die Höhe geklettert, nachdem es 2018 noch gut 14 Prozent eingebüßt hatte.
Der französische Cac 40 (CAC 40) legte am Donnerstag um 0,29 Prozent auf 5240,53 Punkte zu. Für den britischen FTSE 100 (GB0001383545) ging es um 0,24 Prozent auf 7089,84 Punkte abwärts. Hier belasteten Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten (Stoxx 600 Basic Resources PR).
Unter den Wirtschaftsdaten aus der Eurozone stachen die aus Frankreich und Spanien hervor: So setzte die französische Wirtschaft zum Jahresende 2018 ihr moderates Wachstum fort. Die Inflationsrate des Landes stieg im Februar indes nicht so stark als erwartet. In Spanien dagegen stiegen die Verbraucherpreise etwas stärker als im Januar.
Unter den Einzelwerten standen erneut zahlreiche Unternehmen mit Quartalsberichten im Fokus. Die Aktien des französischen Versorgers Engie (9:ENGIE) und des spanischen Software-Unternehmens Amadeus IT (11:AMA) nahmen daraufhin im EuroStoxx die letzten Plätze ein mit Abschlägen von fast 5 Prozent beziehungsweise rund 3,5 Prozent.
Die Aktien von AB Inbev (DE:ABI) (BE0003793107) hingegen gewannen rund 4 Prozent. Der weltgrößte Bierbrauer rechnet nach einem eher schwachen 2018 im neuen Jahr mit deutlichen Zuwächsen. An der Index-Spitze zogen die Anteilscheine von Vivendi (9:VIV) um gut 5 Prozent an. Händler verwiese auf einen Medienbericht, demzufolge die Beteiligungsgesellschaft KKR und der chinesische Tech-Konzern Tencent jeweils über eigene Offerten für das Musikgeschäft nachdächten. Bekannt ist, dass Vivendi bis zu 50 Prozent am Aktienkapital der Universal Music Group (UMG) verkaufen will.
In Zürich ging es für die Papiere von ABB (5:ABBN) um mehr als 2 Prozent abwärts, nachdem der Ausblick des Industriekonzerns so manchem Investor zu vorsichtig erschienen war. Die Anteilscheine von Sunrise (5:SRCG) knickten um mehr als 8 Prozent ein. Das Telekomunternehmen will das zum US-Konzern Liberty Global gehörende Konkurrenzunternehmen UPC Schweiz übernehmen.
In London überzeugte der Schädlingsbekämpfer Rentokil Initial (3:RTO) mit starken Zahlen, was den Aktien an der "Footsie"-Spitze ein Plus von fast 7 Prozent bescherte. Die Papiere des Versicherers RSA (3:RSA) und des Motorenbauers Rolls-Royce (3:RR) verloren nach enttäuschenden Geschäftsberichten jeweils knapp 3 Prozent.
Ebenfalls in London brachen die Anteilscheine von Aston Martin (0:AMLl) um mehr als 21 Prozent ein. Der Luxussportwagenbauer war im vergangenen Jahr wegen der hohen Kosten für den Börsengang tief in die roten Zahlen gerutscht.