FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnungen auf eine absehbare Beilegung des US-chinesischen Handelskonflikts haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag etwas gestützt. Der Leitindex Dax (DAX) rückte im frühen Handel um 0,36 Prozent auf 11 212,95 Punkte vor, nachdem er am Donnerstag noch die leichte Abwärtsbewegung vom Mittwoch fortgesetzt hatte. Im Bereich der 11 000er-Marke existierten viele technische Einflussfaktoren, die eine Stabilisierung des Börsenbarometers begünstigen können, schrieben die Marktbeobachter von Index-Radar.
Der MDax (MDAX) als Index mittelgroßer Unternehmen stieg um 0,79 Prozent auf 23 861,09 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte etwas moderater zu.
In den Fokus rückten hierzulande die Geschäftszahlen der Deutschen Bank (4:DBKGn). Das Finanzhaus ist nach drei Verlustjahren in Folge zurück in den schwarzen Zahlen. Mit 341 Millionen Euro fiel der Überschuss 2018 allerdings mager aus - sowohl im Vergleich zu den Rekordzahlen der US-Konkurrenz als auch gemessen an der Historie des größten deutschen Geldhauses. Das Geschäft mit Aktien, Devisen und festverzinslichen Wertpapieren, das von den jeweiligen Marktentwicklungen abhängig sei, bleibe ein Problem, schrieb Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM). Die Deutsche-Bank-Aktien verloren zuletzt mehr als 2 Prozent.
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS (4:DWSG) kämpft derweil weiter mit einem massiven Kapitalabzug. Für die Anleger war die Nachricht denn auch wenig überraschend, so dass die Papiere zuletzt in dem wieder etwas aufgehellten Umfeld rund 1 Prozent im Plus lagen.
Zudem standen Immobilienaktien im Blick. Gut drei Jahre nach der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen (0:DWNId) warf jetzt Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia (4:VNAn) sein Aktienpaket auf den Markt. Beim Verkauf der Deutsche-Wohnen-Aktien machte Vonovia einen dicken Millionen-Gewinn. Dementsprechend fielen die Deutsche-Wohnen-Papiere am MDax-Ende um fast 3 Prozent, während die Anteilscheine von Vonovia moderat zulegten.
Unter den Favoriten im Index erholten sich die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise (4:SY1G) weiter von ihren jüngsten Verlusten und rückten um rund 2,5 Prozent vor. Börsianer verwiesen als Antrieb auf die Stärkung des Wachstumsgeschäfts mit Zusätzen für die Heimtiernahrung und positive Analystenkommentare.
An der Dax-Spitze gewannen die Aktien von Wirecard (4:WDIG) nach dem jüngsten Kurseinbruch fast 4 Prozent. Analysten halten die in einem kritischen Bericht der "Financial Times" über den Zahlungsabwickler erhobenen Vorwürfe für unhaltbar. Auch Wirecard hatte diese zurückgewiesen.
Für die Anteilscheine des Autobauers Daimler (4:DAIGn) ging es nach einem positiven Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) um mehr als 2 Prozent nach oben. Die Papiere von Adidas (4:ADSGN) aber büßten gut 2 Prozent ein. Die Großbank UBS (SIX:UBSG) hatte sich skeptisch zum Nordamerika-Geschäft des Sportartikelherstellers geäußert und die Kaufempfehlung gestrichen.