FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag mit einer klaren Kursrichtung schwer getan. Wirtschaftsdaten aus den USA fielen teils besser als erwartet aus und schürten damit zeitweise erneut Zinsängste. Gute Nachrichten seien also deshalb wieder schlechte, sagte Marktbeobachter Edward Moya vom Broker Oanda.
Im späten Handel holte der deutsche Leitindex seine Verluste gleichwohl mehr als auf und schloss 0,09 Prozent höher auf 15 251,69 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen reichte die Aufholjagd nicht ganz bis ins positive Terrain, am Ende stand ein Minus von 0,17 Prozent auf 24 976,80 Zähler.
Dank der bisher ausgebliebenen Eskalation des Krieges zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas zeigen sich die Börsen bisher relativ stabil. Diplomatische Bemühungen um eine Entschärfung der Krise halten an. Bundeskanzler Olaf Scholz reiste am Dienstag nach Israel, zur Wochenmitte wird dort US-Präsident Joe Biden erwartet.
Tagessieger im Dax waren die Papiere des Flugzeugbauers Airbus (EPA:AIR) mit plus 3,6 Prozent. Das US-Analysehaus Jefferies rät zum Kauf. Expertin Chloe Lemarie hob ihre Ergebnisschätzungen für 2025 und 2026 an, sie setzt auf eine bessere operative Entwicklung und auf Aktienrückkäufe.
Am Dax-Ende ging es für Brenntag (ETR:BNRGn) um 3,4 Prozent abwärts, nachdem die DZ Bank die Aktien des Chemikalienhändlers aus ihrer Empfehlungsliste gestrichen hatte.
Für deutliche Kursgewinne von 8,9 Prozent für die Aktien von Drägerwerk (ETR:DRWG_p) sorgten Unternehmensnachrichten. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern hatte gute vorläufige Quartalszahlen vorgelegt und seine Jahresziele angehoben. Im Nebenwerteindex SDax waren Drägerwerk am Dienstag ganz vorn zu finden.
Der Strahlen- und Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler (ETR:EUZG) sieht sich nach Zuwächsen im Sommer auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Nach kurzzeitig kräftigeren Kursgewinnen gingen die Papiere noch ein Prozent höher aus dem Handel.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,06 Prozent auf 4152,32 Punkten. Moderat nach oben ging es auch an der Börse in Paris, während in London der Zuwachs mit 0,6 Prozent etwas größer war. In den USA notierte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende kaum verändert, der technologielastige Nasdaq 100 gab moderat nach.
Der Euro legte zum US-Dollar zu. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0591 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0569 (Montag: 1,0538) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9461 (0,9489) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,78 Prozent am Vortag auf 2,81 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 123,12 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,7 Prozent auf 128,11 Zähler.