NEW YORK (dpa-AFX) - Der jüngste Erholungskurs an der Wall Street nach dem Brexit-Schock hat sich am Freitag fortgesetzt. Starke Ausschläge werden vor dem feiertagsbedingt langen Wochenende in den USA allerdings nicht erwartet. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) überwand im New Yorker Vormittagshandel die viel beachtete Marke von 18 000 Punkten und machte damit seine deutlichen Verluste nach dem Brexit-Votum nahezu komplett wett. Zuletzt wurde der Leitindex 0,40 Prozent höher bei 18 001,83 Punkten gehandelt. Am Donnerstag hatte der Dow 1,33 Prozent fester geschlossen und damit gerade noch so eine positive Monatsbilanz von 0,8 Prozent geschafft. Für das erste Halbjahr stand ein Plus von knapp 3 Prozent zu Buche.
Der marktbreite S&P 500 (S&P 500) legte um 0,47 Prozent auf 2108,70 Zähler zu. Der technologiewertelastige Nasdaq 100
Der Brexit sei an der Wall Street kein marktbeherrschendes Thema mehr, hieß es. Statt dessen dominierten Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten wieder das Geschehen. Die US-Bauausgaben sind im Mai überraschend gesunken. Dagegen hat sich die Stimmung in der US-Industrie im Juni überraschend aufgehellt. Experten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla (NASDAQ:TSLA) nach einem tödlichen Unfall mit dem Tesla-Autopiloten im Fokus. Der Fahrer des Tesla-Fahrzeugs ist der erste Mensch, der bei einem Unfall in einem vom Computer gesteuerten Auto ums Leben kam. Nach Angaben von Tesla erkannte das Fahrassistenz-System einen Lastwagen-Anhänger nicht, der den Fahrweg kreuzte. Die amerikanische Verkehrsaufsicht NHTSA prüft nun, ob der "Autopilot" bei dem Crash korrekt funktionierte. Tesla-Papiere notierten zuletzt 0,41 Prozent im Plus.
Schwache Quartalszahlen von Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) dämpfen derzeit die Stimmung in der Halbleiterbranche. Micron sprach zudem von einem herausfordernden Marktumfeld. Die Aktien brachen um fast 10 Prozent ein.