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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Starker Börsentag - Inflationsdruck nimmt ab

Veröffentlicht am 10.08.2022, 22:32
Aktualisiert 10.08.2022, 22:45
© Reuters
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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger am New Yorker Aktienmarkt haben am Mittwoch erleichtert auf den deutlich abgeschwächten Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten reagiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,63 Prozent auf 33 309,51 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 2,13 Prozent auf 4210,24 Zähler. Einen noch stärkeren Zuwachs von 2,85 Prozent auf 13 378,32 Punkte verbuchte der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 , der sich seit seinem Juni-Tief nun bereits wieder um mehr als 20 Prozent erholt hat.

In den USA ließ die Dynamik des Preisanstiegs im Juli stärker als erwartet nach. Die Inflation schwächte sich auf 8,5 Prozent ab. Im Juni hatte die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent gelegen und damit auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren.

Am Markt sei nach den Preisdaten die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung der Leitzinsen durch die Notenbank Fed im September um 0,75 Prozentpunkte förmlich in sich zusammengefallen, erläuterte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets (LON:CMCX).

Hohe Zinsen lassen für gewöhnlich Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen in einem schlechteren Licht erscheinen, entsprechend erfreut reagieren Aktienanleger bei vermindertem Zinsdruck. Gleichzeitig werden die Sorgen, dass die Fed mit großen Zinsschritten die Konjunktur abwürgen könnte, etwas abgemildert.

"Die Reaktion der Märkte ist ermutigend", schrieb am Mittwoch Garrett Melson, Portfolio-Stratege bei Natixis Investment Managers. "Die Kurzfristzinsen sinken, der Dollar wird schwächer, die Aktien steigen, angeführt von der Technologiebranche." Dies sei genau das, was man erwarten würde, wenn die Chancen auf eine weiche Landung der Wirtschaft stiegen.

Im Dow waren mit Aufschlägen von rund vier Prozent die Titel von Walt Disney (NYSE:DIS) ganz vorne. Nach dem Börsenschluss veröffentlichte der Unterhaltungskonzern seine Quartalszahlen, worauf die Aktien nachbörslich nochmals deutlich stiegen. Die Abozahlen bei Disney+, dem Streaming-Geschäft des Konzerns, fielen höher als erwartet aus.

In eine neue Runde geht das Gerangel um die Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter (NYSE:TWTR) . Tesla -Chef Elon Musk verkauft entgegen früherer Zusagen erneut im großen Stil Aktien des US-Elektroautobauers - und verwies auf den Streit um den Twitter-Deal. "Im (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss des Deals erzwingt und einige Eigenkapitalpartner abspringen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) zu vermeiden", begründete Musk den Verkauf in einem Tweet. Ende April hatte er noch geschrieben, dass keine weiteren Aktienverkäufe geplant seien. Die Tesla-Aktien legten um 3,9 Prozent zu, Twitter gewannen 3,7 Prozent.

Die größte US-Kryptobörse Coinbase (NASDAQ:COIN) geriet angesichts des Kursrutsches bei Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether tief in die roten Zahlen. Hohe Abschreibungen auf Investments belasteten erheblich. Insgesamt verfehlten die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal die bereits gedämpften Erwartungen. Analysten zufolge bleiben die langfristigen Perspektiven des Unternehmens dennoch weiter positiv. Hinzu kam die allgemein gute Stimmung für Techwerte nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten. Die Titel stiegen um 7,4 Prozent.

Der Euro stieg nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten auf den höchsten Stand seit Anfang Juli. Nach dem Börsenschluss in New York wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0302 US-Dollar etwas darunter gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0252 (Dienstag: 1,0234) Dollar festgesetzt, der Dollar somit 0,9754 (0,9771) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt legten die Kurse nach den Inflationsdaten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gewann zuletzt noch 0,17 Prozent auf 119,69 Punkte, nachdem zum Handelsauftakt noch höhere Kursgewinne verbucht worden waren. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen sank auf 2,79 Prozent.

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