SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460)-Aktien sind in den vergangenen zehn Jahren mit mehr als 185 % deutlich stärker als der DAX gestiegen, der etwa 111 % zulegte (21.07.2021). Doch allein in den vergangenen zwölf Monaten drehte sich das Bild. SAP-Aktien liegen seitdem im Minus, währen der DAX weiter stieg. Dafür gibt es Gründe. Doch zunächst zu SAPs aktuellen Quartalsergebnissen.
SAP mit weiterem Gewinnsprung SAP verbuchte für das zweite Quartal 2021 einen leichten Umsatzrückgang um 1 % auf 6.669 Mio. Euro. Zwar legten die Clouderlöse um 11 % auf 2.276 Mio. Euro zu, aber die Softwarelizenz- und Supporterlöse fielen erwartungsgemäß weiter um 5 % auf 3.474 Mio. Euro. Der Anteil besser planbarer Umsätze stieg um drei Prozentpunkte auf 76 %.
Auf den ersten Blick fiel das Betriebsergebnis überraschend um 23 % auf 984 Mio. Euro. Die Ursache sind jedoch nicht schlecht laufenden Geschäfte, sondern das anteilsbasierte Vergütungssystem, dass sich vor allem durch die 2018 übernommene Qualtrics negativ auswirkte.
Der Nettogewinn stieg hingegen um 64 % auf 1.449 Mio. Euro. SAP profitierte unter anderem von seinem Investment in den Risikokapitalfonds Sapphire Ventures, der junge ambitionierte Technologieunternehmen unterstützt. Aufgrund des Erfolgs möchte SAP das Engagement über einen zweiten Fonds mit 1,75 Mrd. US-Dollar nun erweitern.
SAP kommt weiterhin die Wirtschaftsöffnung zugute. Viele Unternehmen können nun wieder besser planen und so konnte der Konzern mit seinem Angebot „Rise with SAP“ über 250 Neukunden gewinnen. Darunter beispielsweise AMD (NASDAQ:AMD) (WKN: 863186) und Siemens Energy (DE:ENR1n) (WKN: ENER6Y). Die Anzahl der S/4Hana-Kunden wuchs um 16 % auf mehr als 17.000.
Für das gesamte erste Halbjahr 2021 fielen die Ergebnisse ähnlich aus. Die Umsatzerlöse sanken um 2 % auf 13.017 Mio. Euro, während der Gewinn um 48 % auf 2.519 Mio. Euro zulegte.
Der Ausblick wird angehoben Aufgrund der Wirtschaftsbelebung geht SAP im zweiten Halbjahr 2021 von weiter steigenden Clouderlösen aus. Die Softwareerlöse werden erwartungsgemäß weiter sinken. SAP wird so mehr und mehr zu einer Art Abonnement-Geschäft, bei dem die Kunden regelmäßig für die genutzten Dienste zahlen.
Für das Gesamtjahr 2021 geht SAP nun von Cloud- und Softwareerlösen zwischen 23,6 und 24,0 Mrd. Euro statt bisher 23,4 bis 23,8 Mrd. Euro aus. Für das Betriebsergebnis werden 7,95 bis 8,25 Mrd. Euro nach zuvor 7,8 bis 8,2 Mrd. Euro erwartet.
Wie es mit der SAP-Aktie weitergehen könnte Trotz der positiven Ergebnisse und der verbesserten Aussichten ist die SAP-Aktie zuletzt nicht mehr gestiegen. Ein Grund dafür könnte die bereits bestehende Überbewertung sein. Sie führt in der Regel in der Folgezeit zu einer Kurskorrektur.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt SAP.
Motley Fool Deutschland 2021