Walt Disney (NYSE:DIS) (WKN: 855686) könnte mit Disney+ ein wenig schwächeln. Bob Chapek, der CEO des US-amerikanischen Medien- und Freizeitkonzerns, hat die Investoren bereits auf ein langsameres Streaming-Wachstum im dritten Quartal vorbereitet. Möglicherweise spürt der US-Konzern ein wenig Gegenwind.
Positiv ist jedoch, dass das Topmanagement weiterhin an der eigenen langfristigen Prognose festhält. Demnach sollen es bis zum Jahre 2024 weiterhin rund eine Viertelmilliarde Streamer bei Disney+ sein. Ein ambitioniertes Ziel, das mit 116 Mio. Abonnenten zum Ende des letzten Quartals jedoch quantitativ ein wenig unterfüttert ist.
Walt Disney setzt die regionale Expansion seines Flaggschiff-Streaming-Dienstes zudem noch weiter fort. Allerdings könnte sich in Indien und Lateinamerika ebenfalls ein wenig Widerstand zeigen. Schauen wir im Folgenden einmal, was Foolishe Investoren wissen sollten.
Disney+: Lateinamerika & Indien als Problemmärkte Lateinamerika und Indien sind für Disney+ grundsätzlich zwei interessante und natürlich große Märkte. Im Endeffekt geht es hier um bis zu 600 Mio. Streamer auf dem lateinamerikanischen Kontinent. Sowie über 1 Milliarde potenzieller Kunden in Indien. Eine breite Nutzerbasis, bei der schon kleinere prozentuale Anteile ein signifikantes Wachstum bedeuten könnten.
Allerdings scheint es in den beiden Märkten nicht so rundzulaufen. Wie ein US-Fool erst kürzlich zusammengefasst hat, bietet Indien für den Streaming-Markt zwar grundsätzlich Potenzial. Es gibt hier jedoch auch einige regulatorische Hürden. Beispielsweise, dass Streaming-Akteure wie Disney+ nicht einfach automatisch Abonnements verlängern dürfen. Das Auslaufen einer Jahresfrist könnte daher zwangsläufig immer dazu führen, dass es um diese Monate eine hohe Abwanderung von dem Streaming-Dienst gibt. Das Management muss zudem hohe Anstrengungen unternehmen, um die Nutzer zu halten oder zu einem aktiven Fortführen des Dienstes zu bewegen. Kein einfacher Markt, der einige Herausforderungen mit sich bringt.
In Lateinamerika scheint das Anlaufen von Disney+ einfach insgesamt langsam zu erfolgen, wie der besagte US-Fool näher herausstellt. In Anbetracht der rund 617 Mio. potenziellen Nutzer ist das kein Beinbruch. Allerdings besitzt insbesondere der Platzhirsch Netflix (NASDAQ:NFLX) möglicherweise einen First-Mover-Vorteil. Das könnte natürlich eine Baustelle für das Wachstum in dieser Region sein. Wobei der Micky-Maus-Konzern mit seinem Content natürlich konkurrenzfähig sein könnte.
Keine Problemmärkte, aber Anlaufschwierigkeiten Indien und Lateinamerika sind für Disney+ daher noch keine Problemmärkte. Im Endeffekt besitzt der Streaming-Akteur solche noch nicht. Dafür ist die Lebenszeit des Dienstes schließlich noch zu kurz. Schließlich gibt es den Flagschiff-Service aus dem Hause Walt Disney noch nicht einmal zwei Jahre.
Allerdings besitzen Indien und Lateinamerika so ihre Tücken, die hin und wieder moderatere Zuwächse bedeuten könnten. So wie beispielsweise Indien, wo automatische Verlängerungen nicht erlaubt sind. Das könnte zu einer Abwanderung von Nutzern führen.
Eine wichtige Quintessenz ist jedoch: Auch andere Streaming-Akteure besitzen diese Schwierigkeiten. Vor allem, wenn sie regulatorisch sind. Mit Blick auf das Wachstum und Disney+ heißt es daher: Augen nach vorne und über Quartalsgrenzen hinausblicken. Erst wenn das Wachstum längerfristig stagniert, könnte das etwas wesentlich verändern.
Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney.
Motley Fool Deutschland 2021