Zürich, 07. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag deutlich schwächer erwartet. Der neuerliche Kurssturz der chinesischen Aktienmärkte dürfte die Kurse auf breiter Front belasten, hiess es im Markt. Die Bank Julius Bär berechnete den SMI JBPRE01 vorbörslich um 1,8 Prozent tiefer mit 8455 Punkten. Der SMI-Future FSMIc1 notierte mit 8351 Zählern ebenfalls um 1,8 Prozent schwächer. Am Mittwoch hatte der Leitindex .SSMI ein Prozent nachgegeben.
Die neuerliche Abwertung des chinesischen Yuan CNY=CFXS schürte die Sorgen um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft und die Angst vor einem Handelskrieg. Die Börsen des Landes brachen ein: In Shanghai .SSEC wurde der Handel nach einer halben Stunde bei einem Minus von mehr als sieben Prozent vorzeitig beendet. Bereits am Montag waren Chinas Aktienmärkte aus ähnlichen Gründen vorzeitig geschlossen worden. Die Kursturbulenzen versetzten auch den Rohstoffmärkten einen weiteren Schlag. Der Preis für die richtungsweisende Rohölsorte Brent LCOc1 brach um bis zu 4,3 Prozent ein und lag mit 32,76 Dollar je Barrel so niedrig wie zuletzt vor knapp zwölf Jahren. Das wichtige Industriemetall Kupfer CMCU3 notierte 1,4 Prozent niedriger bei 4555 Dollar je Tonne.
"Es sieht gar nicht gut aus", sagte ein Händler. Es bleibe abzuwarten, ob die Schweizer Börse von der starken Gewichtung der als vergleichsweise krisensicher geltenden Pharma- und Lebensmittelwerte profitieren könne. Im vorbörslichen Handel wurden Novartis NOVN.VX , Roche ROG.VX und Nestle NESN.VX mit Abschlägen von 1,3 Prozent etwas weniger schwach angeschrieben als Banken und zyklische Titel, die mehr als zwei Prozent niedriger indiziert wurden.
Die nächste wichtige Unterstützung für den SMI, der in den letzten Tagen mehrere wichtige Marken unterschritten hat, sehen Händler bei 8400 Zählern. "Wenn wir da durchrauschen, kommen 8000 Punkte in Sicht", sagte ein Börsianer. "Das wäre psychologisch ganz schlecht." Letztmals notierte der Leitindex vor rund einem Jahr bei 8000 Zählern.