Von Sam Boughedda
Investing.com -- Die Mineralölgesellschaft Shell (LON:RDSa) (NYSE:SHEL) will ihre Kooperation mit dem russischen Energiekonzern Gazprom (MCX:GAZP) und damit verbundenen Unternehmen aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts beenden.
Wie der niederländisch-britische Ölkonzern mitteilte, soll die 27,5 % Beteiligung an der Flüssiggasanlage Sakhalin-II in Russland sowie die 50 % Beteiligung an den ebenfalls in Russland ansässigen Gesellschaften Salym Petroleum Development und Gydan Energy Ventures verkauft werden.
Ferner will Shell seine Beteiligung am Pipelineprojekt Nord Stream 2 beenden.
"Wir sind schockiert über den Verlust von Menschenleben in der Ukraine, den wir bedauern und der aus einem sinnlosen Akt militärischer Aggression resultiert, der die europäische Sicherheit bedroht", sagte der Shell-Chef Ben van Beurden.
"Der Ausstieg erfolgt aus Überzeugung", so van Beurden weiter. "Wir können - und werden - nicht einfach zusehen. Unser unmittelbarer Fokus liegt auf der Sicherheit unserer Mitarbeiter in der Ukraine und der Unterstützung unserer Mitarbeiter in Russland."
"In Gesprächen mit Regierungen auf der ganzen Welt werden wir auch die detaillierten Auswirkungen auf das Geschäft erörtern, einschließlich der Bedeutung einer sicheren Energieversorgung für Europa und andere Märkte unter Einhaltung der einschlägigen Sanktionen."
Ende 2021 hatte Shell nach eigenen Angaben rund 3 Milliarden Dollar an langfristigen Vermögenswerten in den russischen Joint Ventures.
Die Ankündigung folgt auf die Entscheidung von BP (NYSE:BP) vom Wochenende, sich von seiner 19,75 % Beteiligung an der ebenfalls in russischem Staatsbesitz befindlichen Ölgesellschaft Rosneft zu trennen.