In der letzten Woche habe ich darüber berichtet, wie eine breite Streuung zu einer sehr konstanten Rendite führen kann, die der von Aktien in nichts nachsteht, aber gleichzeitig zu deutlich geringeren Schwankungen führt.
Eine Investition über viele Anlageklassen hinweg besitzt viele Vorteile. So ist man beispielsweise jederzeit gut auf einen Crash vorbereitet und profitiert von Boomphasen. Auch niedrige Zinsen, wie sie derzeit herrschen, sind dann gut überbrückbar.
Viele Menschen investieren nur aufgrund der Crashgefahr nicht in Aktien. Für sie könnte diese Variante eine gute Alternative darstellen. Und auch der Staat sollte so eine zweite deutlich effektivere Rentensäule aufbauen.
Aber wie kann nun ein gestreutes ETF-Depot aussehen?
1. Aktienanlagen Untersuchungen zeigen, dass bei Aktien eine regionale Streuung Vorteile mit sich bringt. Doch wie könnte dies im konkreten Fall in Kombination mit anderen Anlageklassen aussehen? Hier ein Beispiel.
Für Australien Xtrackers S&P/ASX 200 UCITS ETF 1D (WKN: DBX1A2), für Europa SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JT1B), für die USA SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JKS0), für Asien-Pazifik SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GC) und für Lateinamerika HSBC MSCI EM Latin America ETF (WKN: A1H8BL).
Natürlich ist die Streuung noch erweiterbar, aber allein mit diesen fünf Fonds investiert der Anleger bereits in Hunderte von Unternehmen und streut zudem weltweit.
2. Anleihen Auch hier sollte man über Unternehmens-, Staats- und Schwellenländeranleihen sowie regional breit streuen. Selbst wenn der Anleger in den letzten Jahren nur über die folgenden Fonds investiert hat, fiel seine Rendite trotz niedriger Zinsen gut aus.
Hier sind einige Beispiele. Der iShares Global Corporate Bond UCITS ETF (WKN: A1J0YD) investiert weltweit in Unternehmensanleihen. Der Xtrackers EUR Corporate Bond UCITS ETF (WKN: DBX0EY) investiert in europäische Unternehmensanleihen. Der iShares Global Government Bond UCITS ET (WKN: A0RGEM) legt weltweit in Staatsanleihen an. Der Deka iBoxx EUR Liquid Sovereign Diversified 10+ UCITS ETF (WKN: ETFL16) investiert in lang laufende europäische Staatsanleihen. Der iShares J.P. Morgan Emerging Markets Bond UCITS ETF (WKN: A0NECU) investiert weltweit und breit gestreut in Schwellenländeranleihen.
So könnte also eine Basisstreuung im Rentenbereich aussehen.
3. Ausgewählte Rohstoffe Nicht alle Rohstoffe eignen sich (meiner Meinung nach) für die Langfristanlage, weshalb man bei den wichtigsten und wertvollsten bleiben sollte. So entwickeln sich beispielsweise Agrarrohstoffe langfristig meist nur seitwärts. Wer möchte, kann aber auch breit gestreut in Rohstoffe investieren.
Hier sind einige Beispiele für ausgewählte Rohstoffanlagen.
Für Palladium der Xtrackers Physical Palladium EUR Hedged ETC (WKN: A1EK3B). Xetra Gold (WKN: A0S9GB) investiert physisch besichert in Gold. Der Xtrackers Physical Silver ETC (WKN: A1E0HS) für Silber. WisdomTree Physical Platinum (WKN: A0N62D) investiert physisch besichert in Platin. Zwar ist der Rohstoff über die letzten Jahre stark gefallen. Langfristig bleibt er aber weiterhin wertvoll. Daneben ist und bleibt Rohöl weiterhin wichtig, sodass man den WisdomTree Brent Crude Oil (WKN: A1N49P) ergänzen könnte.
Auch bei Rohstoffen kann die Streuung noch erweitert werden, wobei man jedoch darauf achten sollte, ob er im Einzelfall langfristig wertvoll war und noch ist, was sich meist in der langfristigen Entwicklung ausdrückt. Die Streuung könnte natürlich noch um eigene Immobilien ergänzt werden.
Foolisher Tipp Die Anlage über ein gestreutes Depot ist denkbar einfach. So wird das Geld immer gleichmäßig über die einzelnen Anlageklassen verteilt (in diesem Fall jeweils ein Drittel Aktien, Anleihen und ausgewählte Rohstoffe). Da sich die Investments im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickeln, sollte die Gleichgewichtung einmal im Jahr wieder herstellt werden.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten ETF´s. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Anlagen.
Motley Fool Deutschland 2019