Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 erholte sich am Mittwoch und trotzte dem Signal der Federal Reserve, dass die Drosselung ihrer Wertpapierkäufe bereits im November beginnen könnte.
Der S&P 500 gewann 1%, der Dow Jones Industrial Average legte 1,1% oder 338 Punkte zu und der Nasdaq kletterte 1%.
"Wenn die Fortschritte im Großen und Ganzen wie erwartet anhalten, ist der Ausschuss der Ansicht, dass eine Verringerung der Ankäufe bald gerechtfertigt sein könnte", teilte die Fed in einer Erklärung mit.
Der Fed-Chef Jerome Powell deutete später an, dass die Drosselung im November beginnen und Mitte 2022 enden könnte. "Die Teilnehmer sind allgemein der Ansicht, dass ein schrittweiser Tapering-Prozess, der etwa Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein dürfte, angemessen ist, solange der Aufschwung auf Kurs bleibt", sagte Powell in einer Pressekonferenz im Anschluss an den geldpolitischen Begleittext.
Im Vorfeld der Sitzung setzten jedoch viele Analysten auf ein Tapering im November und meinten, dass die Ankündigung bereits eingepreist sei.
Zyklische Sektoren wie Energie (NYSE:XLE) kletterten um mehr als 3 %, getragen von steigenden Ölpreisen, nachdem die wöchentlichen US-Ölbestände in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen waren.
Die Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 4,7 Millionen Barrel gesunken, wohingegen die Analysten mit einem Rückgang um nur 2,4 Millionen Barrel gerechnet hatten.
Die Stimmung am Ölmarkt wurde auch durch "Meldungen gestützt, wonach die OPEC-Länder Nigeria und Angola sowie das OPEC+-Mitglied Kasachstan aufgrund mangelnder Investitionen anhaltende Schwierigkeiten bei der Ausweitung ihrer Produktion haben", so die Commerzbank (DE:CBKG) in einer Mitteilung.
Nachdem Evergrande am Mittwoch der Begleichung von Zinszahlungen für eine inländische Anleihe zugesagt hatte und die chinesische Zentralbank dem Finanzsystem weitere Liquidität zuführte, ließen die Ängste vor einem Übergreifen der Krise auf zyklische Aktien, die sich im Gleichschritt mit der Wirtschaft entwickeln, nach.
Im Bereich Big Tech erwies sich unterdessen Facebook (NASDAQ:FB) mit einem Minus von 4 % als Belastung für den Sektor. Grund dafür war die Warnung des Social-Media-Riesen, dass das Ad-Tracking von Apple (NASDAQ:AAPL) das Wachstum beeinträchtigen würde.
Adobe und FedEx standen wegen ihrer Geschäftsergebnisse im Mittelpunkt des Interesses.
Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) konnte im dritten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zulegen, doch das nachlassende Wachstum im Kerngeschäft mit digitalen Medien belastete die Aktien des Technologieunternehmens.
"Adobe meldete durchwachsene F3Q-Ergebnisse, die sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Konsensschätzungen übertrafen, während der Kernbereich Digital Media ARR die Erwartungen verfehlte", so Oppenheimer in einer Mitteilung.
FedEx (NYSE:FDX) senkte seinen Ausblick für das Gesamtjahr, nachdem der Quartalsgewinn hinter den Schätzungen der Analysten zurückblieb. Die Aktie fiel um mehr als 9%.