von Geoffrey Smith
Investing.com -- Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag Probleme die jüngsten Kursgewinne auszubauen, als eine neue Runde von Unternehmensbefragungen nahelegt, dass die verarbeitende Industrie in der Region immer noch Probleme hat, den Konjunkturabschwung der letzten sechs Monate hinter sich zu bringen.
Um 10:00 MEZ stand der Benchmark Euro Stoxx 600 1,12 Punkte oder 0,3% tiefer auf 388,46. Der britische FTSE 100 und der deutsche Dax Index lagen ebenfalls beide um 0,3% im Minus, während der italienische FTSE MIB mit einem Rückgang um 0,8% der größte Verlierer war, nachdem die Zentralbank des Landes gewarnt hatte, dass das Haushaltsdefizit in den kommenden wahrscheinlich weitaus höher ausfallen werde, als mit der EU vereinbart.
Die vorläufigen Werte der Einkaufsmanagerindizes aus den verarbeitenden Gewerben in Frankreich und Deutschland für April blieben beide hinter den Erwartungen zurück, auf wenn der deutsche zum ersten Mal in neun Monaten gestiegen ist. Unterdessen fiel der französische Index unerwarteterweise, als die Neuaufträge weiter zurückgingen. In beiden Ländern sind die Werte aus dem Dienstleistungssektor weiterhin viel besser, als der deutsche ein Sechsmonatshoch erreichte.
“Das verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor in Deutschland leben zur Zeit in verschiedenen Welten,” sagte Nordea Markets Analyst Jan von Gerich. “Während jegliche Erholung eine gute Nachricht ist, sieht der Ausblick für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland weiter schlimm aus.”
Die Makrodaten überschatteten ein paar beeindruckende Quartalsberichte von den Konsumgütergiganten Nestlé (SIX:NESN) und Unilever (LON:ULVR).
Die Aktie des Schweizer Giganten erreichte ein neues Allzeithoch und setzt damit ihren Höhenflug fort, der mit dem Jahr begann. Das organische Umsatzwachstum erreichte 3,4% im ersten Quartal, weit über dem Konsens der Schätzungen von 2,8%, nicht zuletzt dank der Geschäfte mit Babynahrung und Tierfutter. Die Gruppe kam auch mit der Auswertung ihrer Hautpflege- und Industriefleisch voran, was Hoffnungen aufkommen ließ, dass es mit deren Verkauf im kommenden Jahr mehr Geld an die Aktionäre ausschütten können wird.
Nestlés großer Rivale Unilever hatte nicht ganz so gute Zahlen. Die Umsätze wuchsen organisch um lediglich 3,1%, bereinigt um F&Ü, und 1,9% davon kam durch Preiserhöhungen statt höherer Verkaufsmengen zustande. Das Unternehmen schaffte es allerdings dennoch die Dividende um 6% anzuheben, und Vorstandschef Alain Jope sagte, dass seine Firmenkäufe der letzten drei Jahre – die sicherstellen sollen, dass der Konzern die sich ändernden Konsumgewohnheiten bedient – insgesamt “zweistellig” gewachsen sind. Jope sagte auch vorher, dass das Umsatzwachstum “in der unteren Hälfte” des Zielbereichs von 3%-5% im Gesamtjahr 2019 liegen werde.
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