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StockBeat: Das AstraZeneca-Debakel – wie geht es weiter mit der AZN-Aktie?

Veröffentlicht am 12.03.2021, 12:17
Aktualisiert 12.03.2021, 12:20
© Reuters.

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Mit dem jüngsten Schlagabtausch zwischen AstraZeneca (LON:AZN) und der Europäischen Union ist es wie mit einem Handelskrieg, einen Gewinner wird es nicht geben.

Die Beziehungen zwischen den beiden Vertragspartnern haben sich in dieser Woche deutlich verschlechtert. Sowohl Dänemark als auch Österreich haben die Auslieferung des Impfstoffs wegen möglicher Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Thrombosen ausgesetzt. Zuvor kursierten Medienberichte über einen Todesfall.

AstraZeneca-Impfstoff auf Eis gelegt

Nachdem Dänemark und Österreich den Stein ins Rollen gebracht haben, folgten Bulgarien, Luxemburg, Estland, Litauen und Lettland sowie die Nicht-EU-Mitglieder Norwegen, Island und Thailand. Diese Entwicklung kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass den AstraZeneca-Impfstoff hierzulande keiner haben wollte. Grund dafür waren schlechte Informationspraktiken, die ihren Ursprung bei Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und in der deutschen Regierung hatten.

Die Europäische Arzneimittelbehörde wiederholte am Donnerstag, dass sie das Medikament immer noch für sicher hält, und dass die Vorteile die Nebenwirkungen bei weitem überwiegen. Verwunderlich sind diese Kommentare nicht, da man dringend Impfstoff braucht, egal welchen, und keinen bekommt.

AstraZeneca hat abgesehen von der Akzeptanz in der Bevölkerung jedoch ein ganz anderes Problem. Das Unternehmen musste der EU mitteilen, dass man den Liefervertrag über 180 Millionen Dosen nur zu 50% erfüllen kann, wenn überhaupt. Die Hoffnung der EU war, dass man dies über Importe aus den USA ausgleichen könnte. Aber da hat man wohl das straffe Impfprogramm der Amerikaner aus den Augen verloren gehabt. Reuters berichtete nämlich, dass Washington da nicht mitspielen wird.

Der Bericht kam am selben Tag, an dem Präsident Joe Biden eine Beschleunigung der nationalen Impfpläne in den USA angekündigt hatte. Und wie soll das gehen, wenn man nicht mehr Impfstoff hat?

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Wenn der AstraZeneca-CEO Pascal Soriot so weitermacht wie bisher, dann werden wir wohl noch so einiges erleben dürfen. Seine Firma ist bereits in den Streit zwischen Großbritannien und der EU verwickelt. Die Notzulassung und der rasante Vertrieb hatten die britische Impfkampagne erheblich beschleunigt. Aktuell ist diese eine der erfolgreichsten der Welt. Fast ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung Großbritanniens hat jetzt einen gewissen Grad an Immunität, fast doppelt so viel wie in den USA. Von Frankreich und Deutschland will man da gar nicht reden, wo noch nicht einmal 7% der Bevölkerung eine Impfung erhalten haben.

Zulassung für Corona-Impfstoff von AstraZeneca in den USA

Nun geht es für AstraZeneca in die nächste Runde, da ein diplomatischer Schlagabtausch mit den USA ansteht. Doch genau darauf kann der Pharmakonzern getrost verzichten, da für seinen Impfstoff bisher keine Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA vorliegt. Die positive Seite der Medaille ist, dass die US-Regierung durchblicken ließ, dass der Impfstoff für den Inlandsverbrauch erforderlich ist, was bedeutet, dass die FDA bald grünes Licht geben wird.

All diese Verzögerungen verhindern, dass AstraZeneca (NASDAQ:AZN) Marktanteile in einem Markt gewinnt, der auf längere Sicht profitabel sein wird. Anfänglich hatte man sich strategisch gut positioniert, da man die Preise für die diesjährigen Lieferungen auf einer No-Profit-Basis ansetzte, um das relativ schlechte Abschneiden bei der Wirksamkeit zu kompensieren. Die eingehenden Lieferverträge erlauben es dem Unternehmen anschließend, die Preise zu erhöhen, sobald die Pandemie offiziell für beendet erklärt wird, was aber nicht bedeutet, dass nicht weiter geimpft werden muss.

Der verlorene Zauber von AstraZeneca

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Das Kerngeschäft von AstraZeneca ist und bleibt die Entwicklung von Krebsmedikamenten und nicht der Covid-19 Impfstoff. Aber die Schwäche der Aktie nähert sich nun einem kritischen Niveau, da ein Bruch der Aufwärtstrendlinie aus dem Jahr 2017 droht. Dieser Trend ist die Folge der dynamisierenden Wirkung, die Soriot seit seinem Amtsantritt als CEO auf das Unternehmen hat. Jede weitere negative Schlagzeile kann die Aktie unter diese wichtige Unterstützung fallen lassen und was dann passiert, das mag sich keiner ausmalen.

AstraZeneca ist nicht der einzige Impfstoffhersteller, der unter einer solchen Schwäche leidet. Pfizer (NYSE:PFE), BioNTech (NASDAQ:BNTX) und Moderna (NASDAQ:MRNA) haben von ihren Hochs im Jahr 2020 alle 20% abgegeben. Die Einführung der Impfstoffe führte zu einer Umschichtung des Kapitals hin zu zyklischen Werten. Doch die magische Aura die von Soriot ausging, welche AstraZeneca zur wertvollsten Aktie im FTSE 100 machte, scheint unwiederbringlich verloren gegangen zu sein.

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