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StockBeat: Das Spiel geht weiter - Robinhood lässt Handel mit GameStop & Co wieder zu

Veröffentlicht am 29.01.2021, 12:04
GME
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Das Spiel geht weiter.

Ab Freitag erlaubt Robinhood - die Trading-App, auf die sich ein Großteil der außerordentlichen Aktivitäten bei den meistverkauften Aktien konzentriert - wieder den Handel in beide Richtungen. Am Donnerstag hatte der Online-Broker seine Kunden einen Tag lang vom Kauf einzelner Aktien wie GameStop (NYSE:GME) abgehalten.

In der Folge legen die so genannten Meme-Aktien vorbörslich wieder deutlich zu, als die Kleinspekulanten erneut bei den betroffenen Papieren zugreifen.

Aber die Ereignisse am Donnerstag haben den Fokus auf eine Aktie gelegt, die noch gar nicht im Handel ist - Robinhood selbst. Der Online-Broker peilt einen Börsengang noch in diesem Jahr an, muss jetzt aber erst einmal prüfen, wie schwer der Imageschaden ist, nachdem er in die Anlageentscheidung seiner Kunden eingegriffen hat, die für viele Kleinanleger der profitabelste Trade überhaupt war - ein Squeeze bei GameStop.

Die Aktion des Online-Brokers löste bei den Kunden Wellen der Empörung aus und wurde sowohl von republikanischen als auch von demokratischen Abgeordneten scharf attackiert.

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In einem Blog-Post am Donnerstag begründete Robinhood den Schritt mit Problemen beim Risikomanagement:

"Als Brokerfirma unterliegen wir vielen finanziellen Anforderungen, einschließlich SEC-Nettokapitalverpflichtungen und Clearinghouse-Einlagen. Einige dieser Anforderungen schwanken aufgrund der Volatilität der Märkte und können im aktuellen Umfeld erheblich sein.

"Diese Anforderungen dienen dem Schutz der Investoren und der Märkte. Und wir nehmen diese Verantwortung ernst", fügte das Unternehmen mit einem Anflug von Selbstgerechtigkeit hinzu.

Die Kernaussage ist recht simple: Robinhood hatte nicht genug Sicherheiten, um die Wetten seiner Kunden zu finanzieren. Die These ist insofern plausibel, als das schiere Handelsvolumen, das in dieser Woche im Eifer des Gefechts generiert wurde, weit über das hinausging, was Robinhood möglicherweise einkalkuliert hatte. Dieses Problem wurde anscheinend durch eine kurzfristige Kapitalerhöhung von 1 Milliarde Dollar und die Inanspruchnahme von weiteren Hunderten von Millionen Dollar an Bankkrediten entschärft. Daher die Aufhebung der Beschränkungen heute.

Aber für andere war der Schritt des Brokers eine Art Verrat am Vertrauen, der dazu diente, die Hedgefonds auf der anderen Seite der Trades seiner Kunden zu begünstigen. Einige Kritiker - wie etwa der Retail Trading-Guru Dave Portnoy - wiesen darauf hin, dass dieses Argument möglicherweise glaubwürdiger gewesen wäre, wenn Robinhood nicht alle Kauforders von GameStop verboten hätte, sondern nur die Käufe auf Basis von Margin.

"Man konnte nichts kaufen", schrieb Portnoy in einem Tweet per Twitter. "Sie forcierten einen Abverkauf, damit Hedgefonds ihre Shortpositionen covern konnten. Es muss eine vollständige Untersuchung der heutigen Ereignisse geben".

Was besonders negativ auffällt, ist die enge Zusammenarbeit von Robinhood mit Citadel, einem der Hedgefonds, die Melvin Capital - einen prominenten GameStop-Shortseller - Anfang dieser Woche mit einer 2,75 Milliarden Dollar schweren Geldspritze gerettet haben.

Robinhood macht kein Geld mit Handelsprovisionen, sondern mit dem Verkauf seiner Orders an andere, einschließlich Citadel. Im Dezember zahlte das Unternehmen eine Summe von 65 Millionen Dollar, um die Vorwürfe der SEC beizulegen, dass es diese Beziehung vor seinen Kunden verheimlicht und seine Pflicht verletzt hat, den Kunden die bestmögliche Ausführung zu bieten.

"Robinhood liefert Kunden irreführende Informationen über die tatsächlichen Kosten der Entscheidung für den Handel mit dem Unternehmen”, sagte Stephanie Avakian, Leiterin der SEC Enforcement Division. "Brokerfirmen dürfen Kunden nicht über die Qualität der Auftragsausführung in die Irre führen."

Eine neue Untersuchung und neue Anklagen würden wahrscheinlich eine hohe Geldstrafe nach sich ziehen und einen noch schwerwiegenderen Reputationsschaden für das Brokerhaus bedeuten, das am ehesten mit den jüngsten Turbulenzen auf den US-Finanzmärkten in Verbindung steht. Wie ein Witzbold auf Twitter es am Donnerstag kurz und bündig zusammenfasste: "Hat Robinhood gerade seinen eigenen Börsengang (IPO) geshortet?"

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