von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktienkurse sind am Montag in ganz Europa auf dem Rückzug, nachdem US-Präsident Donald Trump die Ängste über einen ausgewachsenen Handelskrieg zwischen den USA und China wieder angefacht hatte.
Um 10:00 MEZ stand der Benchmark Euro Stoxx 600 5,34 Punkte oder 1,4% tiefer auf 385,02
Den französischen CAC 40 traf es am schlimmsten, als er 2,0% verlor, während der deutsche DAX um 1,7% fiel. Der britische FTSE wird heute wegen eines Feiertags nicht ermittelt.
Mit ihrer Talfahrt zogen sie alle dem chinesischen Markt nach, der seinen schlimmsten Tagesverlust in drei Jahren erlitt, nachdem Trump seine Drohung erneuert hatte, die Zollsätze auf Importe aus China von 10% auf 25% anzuheben und 25% an Abgaben auf chinesische Importe im Wert von 325 Mrd USD zu erheben, die bislang vom Handelskonflikt verschont geblieben waren.
Trumps Drohungen sind eine ernsthafte und überraschende Bedrohung für die Stimmung am Markt, nachdem wochenlang Signale von Vertretern beider Seiten gegeben hatte, dass eine Einigung zum den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wahrscheinlich kommen wird. Trumps Äußerungen kamen nur 48 Stunden, nachdem der monatliche US-Beschäftigungsreport gezeigt hatte, dass die Konjunktur in den USA weiter gut läuft und mehr Arbeitsplätze als erwartet geschaffen wurden, ohne das die Inflation merklich gestiegen wäre.
Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen überschatten die heimischen Konjunkturnachrichten aus Europa. Es gab kaum Reaktionen auf die Veröffentlichung von IHS Markits gesamtwirtschaftlichen Einkaufsmanagerindex für die Eurozone, der für April eine marginale Verbesserung aufzeigte.
Aktien von Unternehmen, die stark vom Welthandel abhängig sind, litten am meisten. Der Kurs vom deutschen Chemiekonzern BASF (DE:BASFN) fiel um über 7%, was aber auch daran liegt, dass er sich nach Dividendenzahlung befindet, und die Aktie vom französischen Autozulieferer Valeo (PA:VLOF) liegt um 4% tiefer. Die großen Autohersteller aus Frankreich und Deutschland erlitten alle Kursverluste, wie auch der Stahlhersteller ArcelorMittal, der zuvor scharfe aber angeblich temporäre Einschnitte bei der Produktion seiner europäischen Stahlwerke ankündigte, und dies mit dem schwachen Konjunkturausblick und hohen Kosten für Elektrizität und fossile Brennstoffe begründete.
Und wer konnte sich behaupten? Versorgungsunternehmen schlugen sich vergleichsweise gut, als Endesa (MC:ELE) und Red Electrica (MC:REE) in Spanien, Engie (PA:ENGIE) in Frankreich und E.On (DE:EONGn) in Deutschland besser als die Leitindizes der jeweiligen Länder abschnitten.
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