von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Vorteile ein Konglomerat aufzubrechen und sich auf das zu konzentrieren, was man am besten macht, wo die Chancen am höchsten sind, haben sich selten klarer gezeigt.
Der niederländische Bluechip Koninklijke Philips (AS:PHG) hat jetzt eine acht Jahre hinter sich gebracht, in denen es eine Reihe schlecht laufender oder strukturell problematischer Geschäftsbereiche abgestoßen hat – von Heimgeräten wie Fernseher zu Glühbirnen und Sensoren für die Autoindustrie. Das Unternehmen hat sich jetzt voll und ganz auf Medizingeräte und Dienstleistungen konzentriert – und diese Strategie zahlt sich aus.
Die Anteile des Unternehmens erreichten am Montag ein 18-Jahreshoch, nachdem es ein solides zweites Quartal vorgelegt und seinen Richtungsausblick für das Jahr trotz der globalen Verlangsamung im verarbeitenden Gewerbe beibehalten hatte. Die vergleichbaren Umsätze stiegen mit 6% stärker als die erwarteten 4,5% und die Auftragseingänge wuchsen um 8%. Das ist keine schwache Leistung zu einer Zeit, in der Einkaufsmanagerindizes und Umfragen für Industrie- als auch Schwellenländer Warnleuchten aufblinken lassen.
Die Verkäufe in China stiegen bemerkenswerterweise um mehr als 10%.
CEO Frans van Houten sagte, er erwarte, dass die Entwicklung im zweiten Jahr noch besser werde und bekräftigte das Ziel des Unternehmens, die operative Kernmarge (EBITA) im Zeitraum 2017-2020 um durchschnittlich 100 Basispunkte im Jahr zu verbessern.
Anteile von Phillips standen am Vormittag in Amsterdam um 4,3% höher und führten damit den lokalen Markt als auch den Euro Stoxx 50 an. Der breitere Stoxx 600 Benchmark erhöhte sich an einem generell durchwachsenen Tag um 0,2%, während der britische FTSE 100 um 0,4% höher stand und der deutsche Dax um 0,3% zulegte.
Aber auch Philips ist keineswegs immun gegen den Folgen des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs, da es auf seinem Heimatmarkt Europa weniger als ein Viertel seiner Verkäufe macht.
Der am schnellsten wachsende Markt ist China und jegliche breit angelegte Verlangsamung der Konjunktur in dem Land könnte das Ziel der Regierung gefährden, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Außerdem besteht das Risiko, dass es von der nächsten Runde von US-Zollerhöhungen gegen China betroffen sein könnte, da es in China auch Geräte für den US-Markt produziert. Van Houten sagte Reuters, dass ein Inkrafttreten der angedrohten Zölle den Kerngewinn um weitere 20 Mio Euro vermindern würde, zusätzlich zu den 45 Mio Euro, die die bestehenden Zölle schon gekostet haben.
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