von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Montag starke Gewinne. Die Anleger erbauten sich an Nachrichten von weiteren Zentralbankgeschenken und dass die großen Volkswirtschaften Schritte zur Wiedereröffnung, als die Covid-19-Pandemie nachlässt. Die Entscheidung von Standard & Poor's, Italien nach Handelsende am Freitag nicht herabzustufen, hilft ebenfalls.
Um 10:00 MEZ stand der britische FTSE Index um 1,7% höher, der französische CAC 40 stieg um 2,1%, während es mit dem DAX um 2,4% nach oben ging. Der gesamteuropäische Euro Stoxx 50 Index legte um 1,8% zu.
Am Montag zuvor startete die Bank of Japan eine Woche, die im Schatten der Zentralbanken stehen wird, indem sie die Obergrenze für Käufe japanischer Staatsanleihen aufhob und ihre Limits für Geldmarktpapiere und Bankkredite anhob.
Die US-Notenbank wird ihre zweitägige Sitzung am Mittwoch beenden, während die Europäische Zentralbank am Donnerstag zusammentritt. Die Erwartungen sind hoch, dass diese Institutionen weitere Konjunkturmaßnahmen beschließen könnten, um Volkswirtschaften zu unterstützen, die durch die sozialen Distanzierungsmaßnahmen angeschlagen sind.
Die Zahlen aus aller Welt zu den Virusinfektionen gaben am Wochenende ein allgemein ermutigendes Bild ab, als die Neuinfektionen, Todesfälle und Krankenhausbehandlungen alle rückläufig waren und schwer getroffene Länder wie Italien und Spanien alle Wege zum Wiederanfahren ihrer Volkswirtschaften skizziert haben.
In Unternehmensnachrichten schossen die Aktien der Deutschen Bank (DE:DBKGn) um über 11% hoch, nachdem die größte deutsche Bank angekündigt hatte, die Gewinnschätzungen für das erste Quartal mit einem Gewinn von 66 Millionen Euro im ersten Quartal zu übertreffen, obwohl sie Rückstellung für faule Kredite in Höhe von rund 500 Millionen Euro in die Bilanz genommen hat.
Die Aktien von Volkswagen (DE:VOWG) (DE:VOWG_p) stiegen um über 3%, nachdem der größte Autobauer der Welt am Montag bekannt gegeben hatte, dass sein größtes Werk in Wolfsburg den Betrieb wieder aufgenommen hat.
Darüber hinaus stiegen die Aktien von Lufthansa (DE:LHAG) in Erwartung staatlicher Beihilfen aus Berlin um 6,8%, während Air France KLM (PA:AIRF) um 5,2% zulegte, nachdem die Regierungen Frankreichs und der Niederlande mindestens 9 Milliarden Euro (9,7 Milliarden US-Dollar) als Unterstützung zugesagt hatten.
Adidas (DE: ADSGN) meldete für das erste Quartal einen Gewinneinbruch von 93% und einen Rückgang der Absatzzahlen um 19%, verfehlte damit die Prognosen und warnte vor einem tieferen Einbruch des Umsatzes im zweiten Quartal, da die Sperren den deutschen Sportbekleidungshersteller zu Geschäftsschließungen zwangen. Die Adidas-Aktie stieg dennoch um 4,4%.
Es gab jedoch nicht nur gute Nachrichten. Die Aktie der Airbus Group SE (PA:AIR) fiel um 1,9%, nachdem ein internes Memo von CEO Guillaume Faury vor einem weiteren Stellenabbau gewarnt hatte, weil der Flugzeugbauer Barmittel „mit beispiellosem Tempo" ausblute.
Am Ölmarkt hatten am Montag ebenfalls die Verkäufer die Oberhand, sodass die Preise ihre jüngsten Gewinne wieder aufgaben, da sich Sorgen breitmachen, dass die vereinbarten Produktionskürzungen nicht ausreichen werden, um das Überangebot zu beseitigen.
Um 10:00 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 13% tiefer zu 14,66 USD das Fass gehandelt und auch der internationale Benchmark Brent verbilligte sich um 4,8% auf 23,61 USD.
Ansonsten stiegen die US-Gold-Futures um 0,1% auf 1.736,20 USD die Unze, während der EUR/USD Kurs zu 1,0833 mit einem Tagesplus von 0,2% gehandelt wurde.
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