Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktien von TeamViewer (ETR:TMV) sprangen auf ein neues Neunmonatshoch, bevor sie am Mittwoch einen Großteil ihrer Gewinne wieder abgaben. Auslöser für das Auf und Ab war die Bekanntgabe besser als erwartet ausgefallener Zahlen für das vierte Quartal durch den deutschen Fernwartungsspezialisten.
Das Unternehmen, dessen Sponsoring-Deals aus der Pandemie-Ära mit dem englischen Fußballverein Manchester United (NYSE:MANU) und dem F1-Rennstall von Mercedes (ETR:MBGn) seinen Bekanntheitsgrad steigerten, aber die Investoren verärgerten, gab bekannt, dass die Umsätze in den drei Monaten bis Dezember im Jahresvergleich währungsbereinigt um 20 % gestiegen sind. Dies entsprach den Prognosen für das Gesamtjahr und beruhigte diejenigen, die sich über die mangelnde Konzentration des Managements seit dem Einstieg in das Sportsponsoring beklagt hatten.
So wird für das Gesamtjahr ein Umsatz von 566 Millionen Euro (1 Euro = 1,075 Dollar) und Billings in Höhe von 630 Millionen Euro erwartet, was einem währungsbereinigten Anstieg von rund 11 % gegenüber 2021 entspricht.
TeamViewer äußerte sich auch optimistisch über die zugrunde liegende Rentabilität und erklärte, dass die bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wahrscheinlich am oberen Ende der Prognosespanne von 45 % bis 47 % liegen werde, "trotz der vollen Auswirkungen des Sportsponsorings und des zunehmenden inflationären Kostendrucks".
Finanzvorstand Michael Wilkens sagte, das Unternehmen sehe noch immer makroökonomische "Unwägbarkeiten" vor sich, verspreche aber, mit zusätzlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung weiterzumachen.
Die Investorenstimmung gegenüber TeamViewer hat sich in den letzten Wochen gebessert, nachdem das Unternehmen sich aus einem 250 Millionen Euro schweren Fünf-Jahres-Vertrag mit Manchester United als Trikotsponsor herausgehandelt hat, den viele für untragbar hielten. Der aktivistische Investor Petrus Advisers, der eine Beteiligung von rund 3 % an TeamViewer hält, hatte sich Ende letzten Jahres mit seiner Kritik Gehör verschafft und die Verträge mit Manchester United und Mercedes als Zeichen von "Hybris und schrecklichem Urteilsvermögen" bezeichnet.
Der Fußballclub hat nun die Option, die Sponsorenrechte zurückzukaufen - ein Vorgang, der angesichts der Tatsache, dass er jetzt, da die Pandemie vorbei ist, möglicherweise bessere Konditionen aushandeln kann, recht wahrscheinlich erscheint. Dies gilt umso mehr, wenn die derzeitigen Eigentümer des Vereins - die in den USA ansässige Familie Glazer - ihre Pläne zum Verkauf des Vereins verwirklichen.
Die Analysten von Barclays beließen die Aktie nach den Zahlen auf "Overweight". Das Kursziel wurde ebenfalls konstant bei 14 Euro belassen, was weniger als 6 % über dem aktuellen Niveau liegt. Goldman Sachs (NYSE:GS) und JPMorgan (NYSE:JPM) hingegen stuften die Aktie mit "Neutral" ein.